Im Land sind 2014 weniger Menschen von einem Strafgericht zu einer Freiheits- oder Geldstrafe verurteilt worden. Der rückläufige Trend besteht schon seit einigen Jahren, insbesondere für die Gewaltkriminalität. Ein Bereich verzeichnet allerdings Zuwachs.

Stuttgart - In Baden-Württemberg sind im vergangenen Jahr so wenig Menschen wegen einer Straftat von einem Gericht verurteilt worden wie seit 1979 nicht mehr. Ein deutlicher Rückgang ist bei Gewaltdelikten zu verzeichnen. Nur bei der Rauschgiftkriminalität hat es gegen diesen allgemeinen Trend einen Zuwachs gegeben. Das gaben der Justizminister des Landes, Rainer Stickelberger (SPD), und die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Carmina Brenner, am Freitag bekannt.

 

Die sogenannte Strafverfolgungsstatistik gibt Auskunft über die Tätigkeit der Gerichte nach einer Anklageerhebung. Taten, bei denen kein Täter ermittelt werden konnte oder zu denen die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt hat, tauchen in dieser Übersicht nicht auf. Zu einer Freiheitsstrafe, einem Strafarrest oder zu einer Geldstrafe verurteilt wurden vergangenes Jahr im Land knapp 105 000 Personen. Auch bei der Verurteilung von jungen Menschen habe sich der rückläufige Trend fortgesetzt. Mit 4900 Verurteilungen sei hier fast der Tiefststand aus dem Jahr 1991 erreicht worden.

Auch bei Gewaltkriminalität sei ein deutlicher Rückgang von Verurteilungen zu verzeichnen – im vierten Jahr in Folge. Auf diesem Feld gab es 3800 Schuldsprüche. Nur bei der Rauschgiftkriminalität wuchs die Anzahl um 8,2 Prozent auf 8600.