2019 gibt es eine Neuauflage der Aktion. Was heißt das für die große Marktplatz-Sanierung?

Weil der Stadt - Wenn es nach dem Weiler Gemeinderat geht, dann wird auch der Sommer 2019 wieder bombastisch. Das Wetter wird man per Ratsbeschluss zwar nicht beeinflussen können, dafür aber die irdischen Grundlagen. Auch in der kommenden Saison soll sich der Marktplatz wieder in den größten Sandkasten der Region verwandeln. Einstimmig fiel am Dienstagabend der Beschluss aus, vom 13. Juli bis zum 18. August 2019 den „Weiler Strandsommer“ auszurichten.

 

„Ziel war es, mehr Frequenz in die Altstadt zu bringen“, erinnerte Bürgermeister Thilo Schreiber an die Intention, und zugleich stellte er fest: „Die Frequenz war erhöht.“ Ein voller Erfolg sei der Strandsommer gewesen, diesen Eindruck konnte der Rathauschef bestätigen, allein schon aufgrund seines täglichen Blicks aus seinem Amtszimmer hinunter auf den Marktplatz. „Morgens um 9 Uhr hatte es mit den Kindergartenkindern begonnen“, berichtete Schreiber. „Bis spätabends war was los, alle Altersklassen haben dann einmal durchgewechselt.“

Seit 2007 plant man den Marktplatz

Damit steht nun zweierlei fest. 2019 wird wieder richtig viel Sand auf den Marktplatz geschüttet. Dieser Sand dient dann aber immer noch nicht der großen Marktplatz-Sanierung, die die Stadtverwaltung nunmehr schon seit Jahrzehnten plant. Zur Erinnerung: 2007 hatte es dazu einen Architektenwettbewerb gegeben, seitdem wird geplant, und vor allem nach Geld gefahndet. Auch der jetzige Bürgermeister Thilo Schreiber hatte den Marktplatz nach seinem Amtsantritt 2012 zum Chef-Projekt erklärt und für das laufende Jahr 2018 eine Grundsatzentscheidung angedeutet. „Die Marktplatzplanung wollen wir 2018 weiter vorantreiben, und möglicherweise der Bevölkerung vorstellen“, hatte Schreiber im Interview mit dieser Zeitung im Februar gesagt.

Was aus diesen Plänen eigentlich geworden sei, wollte darum am Dienstagabend der Grüne Wolfgang Fischer wissen. „Wenn wir den Weiler Strandsommer 2019 machen, dann sind wir immerhin schon im zwölften Jahr unserer Planung zur Marktplatz-Sanierung.“

Der Bürgermeister schlug daraufhin eine mögliche Schlussfolgerung vor, die in der Tat auf der Hand liegt: „Gehen Sie davon aus: Wenn wir Ihnen einen Weiler Strandsommer vorschlagen, dass dann die Sanierung nicht schon beginnen wird.“ Die Planung sei noch nicht so weit gediehen, wie er sich das gewünscht hätte. Auch der neue Beigeordnete Jürgen Katz – selbst ein in Platzsanierungen erfahrener Landschaftsarchitekt – muss sich erst einarbeiten. Schreiber kündigte aber an: „Noch vor Weihnachten werden wir berichten, wo wir mit dem Projekt Marktplatzsanierung stehen“, versprach er dem Gemeinderat am Dienstagabend.

„Eine rundum gelungene Veranstaltung“

Bis der Baustellensand kommt, nimmt man eben noch mit dem Spielsand vorlieb, und das höchst erfolgreich. Das bestätigten die Fraktionen im Gemeinderat. „Das war eine rundum gelungene Veranstaltung“, sagte zum Beispiel Martin Buhl (CDU). Auch wenig Beschwerden der Anwohner habe es gegeben, erklärte der Hauptamtsleiter Jürgen Brändle. Ausgezahlt habe sich der Kompromiss mit den Anwohnern, abends immer bereits um 22 Uhr die Musik abzudrehen.

Auch die finanziellen Auswirkungen des 420 Quadratmeter großen Sandkastens auf die Stadtkasse hielten sich in Grenzen. 34 000 Euro hat das Projekt verschlungen. Aus Werbung und Sponsorengeldern nahm die Stadt 20 000 Euro wieder ein. Mit 4600 Euro beteiligte sich der Gewerbeverein, sodass die Stadt am Ende 9300 Euro finanzieren muss. Allerdings kann der Bauhof den großen Sandkasten im Wert von 14 000 Euro im kommenden Jahr wieder verwenden, sodass die Kosten dann sinken.