Nach dem ersten Probeliegen steht fest: Der Strandsommer könnte ein Erfolg werden.

Weil der Stadt - Das gab’s wohl noch nie: Dass es sich jemand im Liegestuhl mitten auf dem Weiler Marktplatz gemütlich macht. Ingrid Beyerle ist eine der ersten, die das ausprobiert. Und? „Sehr gut“, attestiert die Münklingerin. „Ich find’s sehr gut, dass man mal was ausprobiert.“

 

Etwas Neues ist das in jedem Fall. Der Weiler Strandsommer, der am Montagvormittag offiziell eröffnet wurde, ist eine Premiere. 210 Tonnen Sand liegen jetzt auf dem Marktplatz, dazu gibt’s Liegestühle und eine Bar. Und sogar einen Strandkorb. „Den hat meine Frau angeschleppt“, sagt Willi Bothner, der es sich am Brunnenrand gemütlich gemacht hat. Margret Bothner nickt. „Daheim nimmt er so viel Platz weg“, erklärt sie. Jetzt steht der Strandkorb auf dem Marktplatz, als Zeichen, wie die Weil der Städter mitmachen und die Strand-Idee in der Stadt eingeschlagen ist. Im Nu war das Programm gefüllt, die örtlichen Vereine überschlugen sich mit ihren Ideen. Der Eine-Welt-Laden hat eine Hängematte aus Guatemala beigesteuert, Flüchtlinge aus Gambia haben einen Liegeplatz gezimmert. Nur für den Cocktail-Stand fand sich kein örtlicher Gastronom, hier hilft nun der „Blaue Engel“ aus Leonberg aus.

Vereine überschlugen sich mit ihren Ideen

Margret Bothner testet derweil den Sand. Als aus Norddeutschland Eingewanderte hat sie die dazu nötige Expertise. „Es passt schon“, sagt sie dann, mit dem feinen Nordseestrandsand natürlich nicht ganz vergleichbar. Das Wasser plätschert ja auch nicht aus dem Meer, sondern aus dem Brunnen von Wassermeister a. D. und Nachtwächter Gerd Diebold. Und die Kulisse der Veranstaltung bildet keine Düne, sondern das nebenan liegende Rathaus von Bürgermeister Thilo Schreiber.

Der indes freut sich über den neuen Ausblick. „Da steckt viel G’schäft drin“, sagt er kurz vor der feierlichen Band-Durchschneidung. Zwei Bedingungen habe er am Anfang gestellt: Dass der Gewerbeverein mitmache und dass Spenden einen Teil der Kosten tragen. Beides hat die Erfinderin des Strandsommers, Citymanagerin Marion Beck, erfüllt. „Jetzt wünsche ich sechs Wochen lang schönes Wetter“, sagt der Schultes.

80 laufende Meter Umrandung

Kein Sandkasten von der Stange, sondern die Handarbeit des Bauhofs steckt in der Konstruktion. „Das haben wir uns abgeschaut von Vaihingen an der Enz“, verrät Bauhof-Leiter Ralf Wöscheler. Vierkant-Stahlrohre, darüber Douglasienbretter, unter den Sand ein bisschen Vlies. „80 laufende Meter Umrandung sind das“, sagt Wöscheler. „Die können wir jetzt jederzeit ab- und wieder aufbauen, auch in anderen Formen.“ Damit ist die Arbeit aber nicht zu Ende. Jeden Morgen patrouillieren die Bauhof-Mitarbeiter jetzt auf dem Marktplatz und räumen auf.

Ein buntes Programm

Foto: factum/Granville
Bis zum 31. August bieten die Weiler Vereine fast jeden Abend einen Programmpunkt auf dem Strandsommer an. Daher können wir hier nur einige Auszüge nennen: Musikalisch läutet der Verein Bumerang die Saison am 12. Juli um 18 Uhr mit einer Jam Session ein. Der Kinderchor der Chorvereinigung hat am 13. Juli um 17 Uhr einen Auftritt. Eine offene Bühne für alle interessierten Hobby- und Profi-Musiker bietet der Verein Groove-Tonight am 14. Juli um 20 Uhr. Die Kirchen der Stadt feiern am 15. Juli um 10.30 Uhr auf dem Strandsommer einen ökumenischen Gottesdienst. Am 20. und 21. Juli kommen Winzer aus Riquewihr, und der „Spass uf dr Gass“ steht am 22. Juli an. Die Sportvereine aus Weil der Stadt und Merklingen veranstalten am 28. Juli ein Soccer-Turnier. Ihren historischen Badezuber holt die Bürgergarde am 11. und 12. August aus dem Magazin und vom 17. bis zum 19. August lädt die örtliche DLRG zum „Karibischen Wochenende“ ein.