In einer Studie wollen Unfallforscher nun ermittelt haben, in welchen Städten es mit Stadt- und Straßenbahnen am meisten kracht. Wie „gefährlich“ ist Stuttgart?

Stuttgart - „Fußgänger stirbt bei Stadtbahnunfall“, „Verletzte bei Kollision mit Straßenbahn“ – Meldungen wie diese gibt es in Stuttgart immer wieder. In der Landeshauptstadt hat es in den vergangenen Jahren einige schwere Unfälle mit Straßenbahnen gegeben, zuletzt krachte es in Stuttgart-Zuffenhausen.

 

Im bundesweiten Vergleich landet Stuttgart bei der Bilanz der Straßenbahn-Unfälle im Mittelfeld: Bezogen auf die Streckenlänge des Straßenbahnnetzes deutschlandweit an 24. Stelle, auf die Einwohnerzahl bezogen auf Platz 20. Wie die Unfallforschung der Versicherer (UDV) in Berlin mitteilte, wurden bei Straßenbahnunfällen in Stuttgart zwischen Anfang 2009 und Ende 2011 insgesamt 44 Menschen schwer verletzt oder gar getötet.

Bundesweit waren demnach etwa drei Viertel der getöteten Verkehrsteilnehmer bei Unfällen mit Straßenbahnen Fußgänger, 16 Prozent Radfahrer. Bei den wenigsten Unfällen (16 Prozent) sei die Straßenbahn Hauptverursacher, die meisten würden von Autos verursacht (45 Prozent), überwiegend an Kreuzungen oder Einmündungen. Fußgänger verursachen demnach etwa jeden fünften Straßenbahnunfall mit Personenschaden (22 Prozent).

Karlsruhe ist das gefährlichste Pflaster

In Karlsruhe gab es der Studie zufolge bundesweit die meisten schweren Unfälle mit Straßenbahnen. Im Untersuchungszeitraum waren es 192 Straßenbahnunfälle, bei denen drei Menschen starben, 59 schwer und 234 leicht verletzt wurden. Bezogen auf die Streckenlänge liegt Karlsruhe demnach an der Spitze der deutschen Städte, in denen Straßenbahnen unterwegs sind.

Die UDV analysierte über einen Zeitraum von drei Jahren etwa 4100 Straßenbahnunfälle in 58 deutschen Städten. Ziel sei es gewesen, herauszufinden, wie, wo und wann Verkehrsteilnehmer in Unfälle mit Straßenbahnen verwickelt sind, welche Folgen die Unfälle haben und welche Maßnahmen dagegen helfen können.

Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist nach eigenen Angaben einer der größten Auftraggeber für die Verkehrssicherheitsforschung.