Der weitere Ausbau der B 14 in Richtung Backnang startet laut dem Straßenbauprogramm des Landes frühestens 2017. Und im Erhaltungsprogramm reicht das Geld im Rems-Murr-Kreis nur für drei kleinere Landstraßensanierungen.
Rems-Murr-Kreis - Lediglich vier Maßnahmen im Rems-Murr-Kreis stehen in dem aktuellen Programm für die Bau- und Sanierungsmaßnahmen auf den Straßen in Baden-Württemberg, das der Verkehrsminister Winfried Hermann dieser Tage vorgestellt hat. Die Begeisterung über das, was sich im Kreis da in den kommenden Jahren voraussichtlich tun wird, ist sehr verhalten.
Ein Grund dafür ist, dass auf der Priorisierungsliste für das Bundesstraßenbauprogramm der bis Waldrems reichende erste Bauabschnitt des B-14-Ausbaus zwischen Nellmersbach und Backnang-West – die einzige dort aufgenommene Maßnahme im Kreis – erst in der dritten Prioritätsgruppe auftaucht. Dies bedeutet, dass der Baubeginn frühestens 2017 möglich ist. Bisher war sowohl vom Bund als auch vom Land Hoffnung auf einen zügigen Weiterbau der vierspurigen B 14 gemacht worden. Noch Mitte Februar hatte es in einer Mitteilung aus dem Backnanger Rathaus unter Berufung auf Aussagen aus dem Landesverkehrsministerium geheißen, dass dieser, was den Part zwischen Nellmersbach und Waldrems angehe, „kurzfristig möglich“ sei. Der erste Spatenstich werde womöglich noch im Jahr 2015 gesetzt. Jene Hoffnung ist nun abrupt begraben worden.
Drei Landesstraßenabschnitte erhalten neue Asphaltdecken
Wenig Grund für überbordenden Jubel sieht so mancher Verkehrsexperte auch im Bereich des Erhaltungsprogramms für heimische Landesstraßen. In dessen erster Tranche sind ganze drei Straßensanierungsvorhaben im Landkreis enthalten: die Fahrbahnerneuerungen auf der Ortsdurchfahrt Rudersberg (Landesstraße 1080), auf der Strecke zwischen Winnenden und Weiler zum Stein ((L 1127) und auf der Verbindung zwischen Welzheim und Breitenfürst (L 1150).
„Traurig“ lautet denn auch das Urteil des Kernener FDP-Landtagsabgeordneten Jochen Haußmann zum vermeintlich großen Wurf in Sachen Straßenbau und -erhaltung. „Drei Fahrbahndeckenerneuerungen hat Verkehrsminister Winfried Hermann momentan in seinen Straßenbaumaßnahmen im Rems-Murr-Kreis, das war’s.“ Und entgegen der Ankündigung des Bundesstaatssekretärs Christian Lange (SPD) werde es erstmal auch nichts mit dem längst versprochenen Baubeginn bei der B 14. „Bei den Landesstraßen gibt es keine einzige neue Maßnahme in Sachen Neubau“, konstatiert der FDP-Mann und flüchtet sich in Galgenhumor: „Sieht so aus, als ob wir im Rems- und Murrtal überall prachtvolle Verbindungen hätten.“ Was aber natürlich keineswegs so sei. „Gift für einen Kreis mit wirtschaftlichem Wachstum“ nennt Hausmann diesen Part rot-grüner Verkehrspolitik und wittert Grundsätzliches: „Der Straßenbau soll ausgetrocknet werden, weil er nicht ins grüne Weltbild passt.“
Willi Halder (Grüne) verweist auf CDU-Altlasten
Eine Rekordsumme, die die Landesregierung in diesem Jahr für den Erhalt und die Sanierung der Straßeninfrastruktur investiere, verkündet hingegen der grüne Landesparlamentarier Willi Halder aus Winnenden. Auch im Kreis würden 2014 „wichtige Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt, die vor Ort längst überfällig waren“. Dass Neu- und Ausbauprojekte erst ab 2015 möglich seien, hänge „mit den Rückzahlungsverpflichtungen aus CDU-Zeiten zusammen, in denen ständig neue Projekte begonnen wurden, die nicht durchfinanziert waren“.