Die Kreisstraße zwischen Waldenbuch und Weil im Schönbuch wird saniert. Die stark beschädigte Fahrbahn im Wald wird jedoch zunächst nur notdürftig ausgebessert.

Waldenbuch/Weil im Schönbuch - An den Anblick von rot-weiß-gestreiften Absperrbaken und Durchfahrt-verboten-Schilder haben sich die Waldenbucher mittlerweile gewöhnt. Im vergangenen Jahr waren die Straßen nach Dettenhausen, ins Aichtal und nach Echterdingen über mehrere Wochen hinweg dicht. In diesem Sommer ist das Baufieber erneut gestiegen: Seit dem 6. August ist die Landesstraße 1208 zwischen Steinenbronn und der Seebruckenmühle gesperrt. Nun folgt als neue Herausforderung die vierwöchige Vollsperrung der Kreisstraße 1050 zwischen Waldenbuch und Weil im Schönbuch.

 

Trotz der zusätzlichen Belastung durch die Umleitung über Dettenhausen ist die aktuelle Baumaßnahme in der Schönbuchstadt hoch willkommen. Schlaglöcher, ausgefranste Seitenränder, holprige Passagen – wer seine Stoßdämpfer testen möchte, ist auf dem Straßenabschnitt im Wald zwischen dem Weilerberg und dem Parkplatz an der Totenbachmühle an der richtigen Stelle. Doch gerade diesen maroden Bereich haben die Bauherren im Böblinger Landratsamt zunächst ausgespart. „Zu unserer Verwunderung sind die Sanierungsarbeiten auf das neuere Teilstück zwischen der Totenbachmühle und Weil im Schönbuch beschränkt“, monierte der Waldenbucher Bürgermeister Michael Lutz am Dienstagabend im Technischen Ausschuss des Gemeinderats.

Umfassende Planung nötig

Werner Barth, Sachgebietsleiter im Amt für Straßenbau beim Landratsamt wirbt für Verständnis. „Wir sehen durchaus, dass auch der Ausbau der Strecke im Wald notwendig wäre. Da dieser Straßenabschnitt jedoch von Grund auf erneuert werden muss, ist hier zuvor eine umfassende Planung nötig. Das braucht seine Zeit.“ Auch müsse noch geklärt werden, ob die Maßnahme zuschussfähig sei. Ein kleiner Trost: Im Rahmen der aktuellen Arbeiten würden die markanten Schäden ausgebessert.

Bei dem Teilstück, das in den nächsten vier Wochen erneuert wird, ist das Verfahren einfacher. Dort geht es vor allem darum, die oberen Fahrbahnschichten zu ersetzen. „Nach heutigen Erkenntnissen ist eine bituminöse Tragschicht von acht Zentimetern und eine Deckschicht von vier Zentimetern zu wenig. Die Straße hat deshalb in den vergangenen Jahren ziemlich gelitten“, verdeutlicht Werner Barth. Der neue Aufbau soll vier Zentimeter dicker werden, und auch die abgesackten Krötentunnel im Bereich des Segelbachbeckens werden im Rahmen der Maßnahme saniert. Der Zeitplan ist eng gesteckt: Am 5. Oktober soll die Straße für den Verkehr wieder geöffnet werden.

Häuser werden abgebrochen

Bis dahin herrscht auch im Waldenbucher Rathaus erhöhte Anspannung. „Im Zuge der Vollsperrung sollen im unteren Bereich der Weilerbergstraße einige alte Häuser abgerissen werden“, stellt Hauptamtsleiter Hubert Rüdenauer in Aussicht. Die Stadtbau Waldenbuch lässt die Gebäude Weilerbergstraße 7, 9 und 14 abtragen. Ein privater Investor nutzt die Gelegenheit, im Bereich der Hausnummern 8 bis 12 Platz für den Bau eines neuen Mehrfamilienhauses zu schaffen.

Die Abbrucharbeiten sollen in der nächsten Woche beginnen und erfordern logistisches Fingerspitzengefühl. „Wenn die Weilerbergstraße gesperrt ist, können die Lastwagen mit dem Fräsmaterial von den Arbeiten an der K 1050 hier nicht mehr vorbeifahren. Deshalb ist es wichtig, dass sich die beiden Baufirmen absprechen“, sagt Rüdenauer. Denn: Die Umleitungsstrecke für die Bewohner des Weilerbergs hinein ins Städtle ist für Schwerlastverkehr nicht geeignet. Sie führt über die Alte Dettenhäuser Straße auf den Feldweg zu den Aussiedlerhöfen und von dort zum Gewerbegebiet Bonholz.