Obwohl der Bezirksbeirat Stuttgart-Nord die Pläne des Tiefbauamts abgelehnt hat, ist im April Baustart für die Neuordnung der gefährlichen Kreuzung. Die Kosten liegen bei knapp 3 Millionen Euro.

Stuttgart-Nord - In der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats stellte Jochen Hutt, stellvertretender Leiter des städtischen Tiefbauamts die endgültige Planung für die rund drei Millionen Euro teure Neugestaltung der gefährlichen Kreuzung bei den Straßen Am Kräherwald, Lenzhalde, Herdweg und Feuerbacher Heide vor und erläuterte was sich für die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer ändert:

 

Der drei Millionen Euro teure Umbau soll mehr Sicherheit bringen

Kraftfahrzeugfahrer Für mehr Sicherheit wird die Linkseinbiegespur von der Lenzhalde in die Straße Am Kräherwald auf die andere Seite des denkmalgeschützten Wartehäuschens verlegt. Außerdem wird dort eine Ampel mit den zwei Phasen Rot und Gelb installiert. Die Straße Feuerbacher Heide wird im Einmündungsbereich zur Lenzhalde verengt. Um den Schleichverkehr in den Herdweg zu reduzieren, wird aufgepflastert. Hutt: „Dadurch wird die Strecke unbequemer.“

Fußgänger Über die Straße Am Kräherwald gibt es einen neuen Fußgängerüberweg, der durch eine Ampel reguliert werden wird. Die Zebrastreifen im Herdweg und in der Lenzhalde bleiben. In der Lenzhalde führen die Zebrastreifen nur noch über jeweils eine Fahrspur. Durch taktile Leitsteine und abgesenkte Bordsteine im Bereich der Fußgängerüberwege sollen Behinderte sicherer über die Straße kommen. Und die Bushaltestellen werden barrierefrei umgebaut.

Radfahrer Stadtauswärts wird in der Lenzhalde ein Radweg markiert, der parallel zur Linksabbiegespur auf die Rot-Gelb-Ampel führt. Durch die dort vorgezogene Haltelinie können die Radler vor den Autos links auf die Straße Am Kräherwald abbiegen oder geradeaus fahren und auf den Geh- und Radweg wechseln.

Platzgestaltung Der Bereich um das Wartehäuschen mit Brunnen wird nach und nach saniert. Als erstes werden die Stufenhöhe verringert, die Graffiti entfernt und der Brunnen angestrahlt. Auf der Fläche neben dem Parkplatz gibts Fahrradständer, der Briefkasten wird versetzt, das kaputte Treppengeländer aus Holz durch ein Edelstahlgeländer ersetzt. Die Sitzbänke werden ausgetauscht. Eine soll mit Wlan-Funktion ausgestattet werden. Die Glas- und Altkleidercontainer auf dem Parkplatz werden nach hinten versetzt. Insgesamtwerden 16 Bäume gefällt. Die sollen jedoch ersetzt werden.

Reaktionen Jürgen Klaffke („Die Fraktion“) kritisierte, dass um den Lenzhaldenbrunnen eine tote Fläche entsteht und die Idee, einen Platz bis zum Herdweg anzulegen, nicht verwirklicht werde. Außerdem sieht er die Chance vertan, den Verkehr zu strukturieren und zu reduzieren. Anna Kedziora (Freie Wähler) fehlt die umfassende Sanierung des Wartehäuschens und des Klohäuschens in der Planung. Ums Klohäuschen wird sich laut Hutt das Amt für Abfallwirtschaft kümmern. Ulrich Frohnmeyer (Grüne) stellte fest, dass seine Fraktion „von den Plänen nicht begeistert“ sei: „Der Autoverkehr steht im Vordergrund, nicht die Radler und Fußgänger“, monierte er.

Für den Antrag der Verwaltung, dem Bauvorhaben zuzustimmen, gab es sechs Ja- und sechs Nein-Stimmen. Bei Stimmengleichheit ist ein Antrag abgelehnt. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik des Gemeinderats hat einen Tag später jedoch zugestimmt. Damit kann im April wie geplant Baustart sein. Bis Jahresende soll die Kreuzung sicherer sein.