Jeden Tag gibt es Staus wegen der vielen Baustellen in und um Stuttgart. Zum Jahresende sollen einige aber beendet werden. Doch neue kündigen sich schon an. Wir geben einen Überblick.

Stuttgart - Während die Nerven der Autofahrer auf der B 10 im Neckartal und der A 81 bei Böblingen länger als geplant strapaziert werden, sind Bauarbeiten an anderer Stelle, beispielsweise an der A-81-Anschlussstelle Stuttgart-Feuerbach, früher als gedacht beendet. Eine Übersicht – und ein Ausblick.

 

A 81 Böblingen

Zwischen den Anschlussstellen Böblingen-Hulb und Böblingen/Sindelfingen in Fahrtrichtung Stuttgart wird eine neue Nothaltebucht gebaut. Die Arbeiten, die Anfang Oktober begonnen haben, sollten eigentlich an diesem Montag beendet sein. Doch jetzt dauert es nach Angaben des Regierungspräsidiums Stuttgart (RP) bis voraussichtlich Samstag, 18. November. Der Grund: das nasse Wetter. Der Verflechtungsstreifen ist also noch einige Tage nicht befahrbar. Bis Ende Oktober war der Standstreifen auf zwei Kilometern Länge in der Gegenrichtung ausgebaut worden. Davon verspricht sich das RP, dass der Verkehrsfluss auf diesem sehr hoch belasteten Abschnitt verbessert wird. Beide Baumaßnahmen schlagen mit insgesamt 615 000 Euro zu Buche. Der endgültige Ausbau der A 81 auf sechs Spuren beginnt frühestens im Jahr 2020.

A 81 bei Stuttgart Feuerbach

Bereits seit dem Wochenende und damit glatte drei Wochen früher als geplant ist die A 81 bei Feuerbach wieder ungehindert befahrbar, weil die „weitgehend günstigen Wetterverhältnisse optimal genutzt wurden“, so Regierungspräsident Wolfgang Reimer. Seit Ende September war die Brücke über die Bundesstraße 295 erneuert worden. Die Kosten: 1,2 Millionen Euro. Dort wurde nur nachts an der Dehnfuge zwischen der Brücke und der Fahrbahn gearbeitet, tagsüber wurde der Spalt mit Rampen aus Stahlplatten abgedeckt. Das ging nicht ohne Staus ab, weil nur Tempo 60 erlaubt war und manche dann doch noch langsamer fuhren. Das erstmals eingesetzte modulare Überbrückungssystem habe sich bewährt, freut sich Reimer. Einige Autofahrer dürften sich weniger freuen: Hunderte gingen dort in die Blitzerfalle.

A 8 bei Stuttgart

Auch die Bauarbeiten auf dem Abschnitt zwischen dem Kreuz Stuttgart und dem Dreieck Leonberg, wo ein vierter Fahrstreifen entsteht und dazu noch eine neue Brücke über die Autobahn, liegen gut im Zeitplan. Bis voraussichtlich 8. Dezember wird nun die Verbindungsrampe von der A 8 auf die A 81 ab der Rohrbachtalbrücke bis zum Engelbergtunnel neu asphaltiert – mit einem lärmmindernden Belag. Von Freitagabend, 17. November, 20 Uhr, bis Montagfrüh, 20. November, 5 Uhr, werden die beiden rechten Fahrstreifen gesperrt, danach steht bis zum 28. November zumindest einer wieder zur Verfügung. Die Ausfahrt Leonberg-Ost wird in dieser Zeit gesperrt, die Einfahrt erst ab 20. November. In der zweiten Phase vom 28. November bis 8. Dezember wird die andere Seite der Verbindungsrampe erneuert, wieder mit nur einem Fahrstreifen in Richtung Heilbronn. Doch bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten in diesem Bereich, die rund 37 Millionen Euro kosten, abgeschlossen sein.

A 81 im Engelbergtunnel

Derzeit werden nur in Nachtbaustellen erste Arbeiten für die anstehende große Sanierung vorgenommen. Sie beginnt Ende 2018. Bisher ist geplant, dass am Tag je Richtung weiter drei, allerdings verengte Streifen zur Verfügung stehen, nur nachts und an Wochenenden sollen einzelne Streifen gesperrt werden. Schon die Vorabarbeiten kosten 25 Millionen Euro, die Hauptarbeiten, die rund fünf Jahre dauern, sind mit 110 Millionen Euro veranschlagt.

B 10 im Neckartal

Eigentlich sollten die Arbeiten für die neue Fahrbahndecke zwischen dem Neckarpark und der Anschlussstelle Hedelfingen Ende der Sommerferien weitgehend fertig sein. Doch schon als Verkehrsminister Winfried Hermann Anfang September auf der Baustelle vorbeischaute, war klar, dass es längern dauern würde. Der Grund: der komplizierte Bau einer Grundwasserwanne und die Erneuerung von 200 Schächten war nicht vorgesehen, zuletzt fehlten Leitplanken. Die Fahrbahnen sind jetzt soweit fertig, dass der Verkehr normal fahren kann, die Mittelleitplanken sollen in dieser Woche montiert sein. Bis dahin gilt aber weiter Tempo 60. Kosten: 10,5 Millionen Euro – rund 1,5 Millionen mehr als geplant.

Weitere Baustellen

Nachdem die B-14-Fahrbahn zwischen dem Kappelbergtunnel und dem Neckarpark an zwei Wochenenden für 1,8 Millionen Euro erneuert worden war, steht seit Anfang des Monats der vierspurige Ausbau zwischen Leutenbach-Nellmersbach und Backnang-Waldrems an. Von Dienstag, 14. November, an wird die B 295 zwischen Ditzingen und Leonberg saniert, dabei wird die Straße voll gesperrt. Die Bauarbeiten, die 600 000 Euro kosten, dauern vermutlich bis 8. Dezember.

Ausblick

Noch bis 15. Dezember gibt es die Baustelle auf der B 27 zwischen Tübingen und Stuttgart, wo sich lange Staus bilden. Nach der Winterpause geht es mit Sanierungsarbeiten an Brücken bis September 2018 weiter. Auf der A 8 ist die Fahrbahn zwischen Esslingen und Wendlingen wegen der S-21-Baustellen weiter verengt, was noch einige Zeit Staus auslösen wird. In Stuttgart werden die Baustellen vor der Wilhelma (Rosensteintunnel, S 21) die Autofahrer noch bis Ende 2020 nerven. Allerdings wird es im kommenden Jahr wieder zweispurig im Berger Tunnel auf die Uferstraße gehen. Ende des Jahres sollen auch die Behinderungen auf der Heilbronner Straße am Hauptbahnhof beendet sein.Informationen zu aktuellen Baustellen und Sperrungen unter www.baustellen-bw.de und unter www.stuttgart.de/baustellenkalender.