Trotz des unbeständigen Wetters kommen viele Besucher zum Straßenfest.

Weil der Stadt - Genau drei Schläge hat der Bürgermeister Thilo Schreiber benötigt, bis der Zapfhahn richtig im Fass saß und das Bier ins Glas laufen konnte. Damit stand kurz nach zehn Uhr einer Runde Freibier für die schon Schlange stehenden Besucher nichts mehr im Weg. Zu der Zeit warteten auch schon viele Gäste vor dem Stand mit dem beliebten Kartoffelkuchen. An die 300 Stück backen die Frauen des Merklinger Sängerbundes jedes Jahr. Das leckere Gebäck bereiten sie im Sängerheim vor und backen es im Backhaus. „Wir freuen uns, dass wir das Backhaus hier noch am Ort haben“, betonte Reinhard Kaller, der Vorsitzende des Sängerbundes, in seiner Begrüßung. Der Verein richtete das Fest zum 43. Mal aus.

 

Die Vereine halten zusammen

Der Bürgermeister betonte, dass das Fest mit seiner langen Tradition ein Höhepunkt im alljährlichen Veranstaltungskalender in Merklingen sei. Es gebe kaum einen schöneren Platz als im alten Ortskern, es biete ein tolles Programm und der dazugehörende traditionelle Flohmarkt sei eine Bereicherung. Thilo Schreiber lobte besonders den Zusammenhalt der Vereine in Merklingen.

Den eigentlichen Startschuss für das Merklinger Straßenfest gab jedoch der Büttel von Weil der Stadt in Person von Manfred Nittel mit drei kräftigen Böllerschüssen. Stunden zuvor hatten bereits die ersten Marktbeschicker des Flohmarktes ihre Tische und Stände aufgebaut. Dabei boten nicht nur Privatleute jene Dinge zum Verkauf an, die sie nicht mehr brauchen, sondern auch gewerbliche Händler waren vor Ort, sodass es eher wie eine Mischung von Floh- und Krämermarkt wirkte. 160 bis 200 Marktstände könnten vor Ort sein, schätzte Reinhard Kaller. Das hänge vom Wetter ab. Und das war am Samstag eher durchwachsen und nachmittags so richtig feucht.

Trotzdem drängten sich viele Besucher in den Gassen und an den Imbissständen, wo es auch selbst gemachtes Gyros gab. Kinder konnten auf einem Karussell ihre Bahnen drehen oder sich von der Bimmelbahn des Modelleisenbahnclubs durch den Ort chauffieren lassen.

Zum Frühschoppen spielte die Jugendkapelle des Musikvereins Merklingen und für den Abend war die Cover-Band Bottom Creek aus Kirchheim/Teck engagiert worden. Sie konnte trotz des heftigen Regens ihr Programm vor wetterfestem Publikum absolvieren.

130 fleißige Helfer

Das Merklinger Straßenfest, das der Sängerbund mit rund 130 Helfern auf die Beine stellt, ist für den Verein auch finanziell wichtig. „Der Erlös hilft uns, die gut 8000 Euro, die wir für unser Sängerheim in der Bergstraße jährlich brauchen, zu finanzieren“, erklärte Reinhard Kaller. Der Verein hat drei Chöre und eine Dirigentin – und er hat wie so viele andere auch Nachwuchssorgen. „Wir würden uns sehr über jüngere Leute freuen, die zu uns kommen“, sagte der Chef des Sängerbundes.