Die erste Maihocketse des Musikvereins Lyra Schmiden am Großen Haus ist ein Erfolg – und deshalb vermutlich auch nicht die letzte.

Bernd Bürkle, der Vorsitzende des Musikvereins Lyra, hatte am Wochenende ein Dauergrinsen im Gesicht. Die erste Maihocketse am Großen Haus, die als kleine Entschädigung für die auch in diesem Jahr ausfallende Schmidener Kirbe gedacht war – und die Vereinskasse außerdem wieder etwas füllen sollte – hat sich als großer Wurf erwiesen. Die Gastgeber wurden vom Ansturm der feierwilligen Gäste schier überrannt. Nach dem überwältigenden Erfolg werde man im Vorstand in den nächsten Tagen Bilanz ziehen und entscheiden, ob die eigentlich als Ersatzveranstaltung geplante Hocketse künftig nicht fester Punkt im Jahresprogramm der Lyra bleibt, sagte Bürkle.

 

Die Garnituren haben nicht ausgereicht

Nach den zwei reichlich freudlosen und an Festen und Begegnungen armen Pandemie-Jahren war die Lust auf Gemeinschaft in dem Fellbacher Stadtteil groß. Selbst das Schlangestehen für Getränke und Essen bereitete keinen Verdruss, und ließ sich auch nicht vermeiden. Schon am frühen Samstagabend reichten die ursprünglich aufgebauten Bierzeltgarnituren längst nicht mehr aus. Doch für Nachschub war gesorgt. Bald schon dehnte sich das Festgelände von der Scheune bis vor zur Straße aus, und alle fanden einen Platz – auch auf Plastikstühlen, die in der Scheune beim Großen Haus lagern. „Für die Leute ist die zentrale Lage klasse“, sagte Bernd Bürkle. Der Vorsitzende war im Nachhinein froh, dass anfängliche Überlegungen, die erste Maihocketse auf dem Festplatz bei der Tournonstraße zu veranstalten, wo sonst auch die Kirbe gefeiert wird, wegen des Katholikentags und einer geplanten Platzbelegung durch rund 200 Pfadfinder mit ihren Zelten vereitelt worden war. „Die Pfadfinder sind zwar nicht gekommen, aber die Entscheidung am Großen Haus zu feiern, war auf alle Fälle richtig“, sagte Bürkle.

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Auch der Aufwand und die Zahl der ehrenamtlichen Helfer hielt sich in der Ortsmitte in zumindest überschaubarem Rahmen. Denn Strom und Wasser sind vorhanden, und die zwei Zelte, jeweils fünf auf zehn Meter groß, waren schnell aufgebaut. Die flexibel einsetzbaren Unterstände hatten sich die Schmidener Musiker erst 2019 angeschafft. Eigentlich sollten sie beim Schmidener Sommer zum Einsatz kommen. Doch das Stadtteilfest fand seitdem nicht mehr statt und fällt auch in diesem Jahr noch einmal aus. Für die Maihocketse wurden die Zelte erstmals aufgebaut und erwiesen sich als perfekte Möblierung für den Standort.

Viele befreundete Nachbarn spielen auf

Natürlich spielte bei der Lyra auch die Musik. Die Nachbarn vom Musikverein Oeffingen, die Kapellen aus Hofen und Beinstein und das große Blasorchester und das Jugendorchester der Gastgeber unterhielten die Gäste an beiden Tagen. Am Samstagabend trat außerdem die Schulamtsband Backnang mit dem ehemaligen Schmidener Dirigenten Peter Bürkle am Saxofon auf. „Die Stimmung war klasse, und dass das Wetter am Sonntag nicht ganz so gut war wie am Tag zuvor, hat dem keinen Abbruch getan“, sagte Bernd Bürkle. Die Aussichten auf eine jährliche Wiederholung der Maihocketse, so der Vorsitzende, stünden nach den positiven Eindrücken und Erfahrungen der Premierenveranstaltung alles andere als schlecht.