Behörden genehmigen neuen Kreisverkehr nur mit drei Zu- und Abfahrten. Am Dienstag ist Bürgerinformation.

Gerlingen - D ie Nachricht ist eindeutig: Das Land und der Kreis Ludwigsburg haben entschieden, „dass der Ausbau des neuen Minikreisels beim ,Träuble’ dreiarmig (ohne Anbindung der Jakobstraße) erfolgen muss“. So lautet die Information aus dem Gerlinger Rathaus. Wie es dazu kam, berichtet die Stadtverwaltung den Bürgern am kommenden Dienstag. Der Minikreisel wird seit Jahren geplant; um den Anschluss der Jakobstraße hatte es ein langes Hin und Her gegeben sowie einen vierwöchigen Versuch. Dabei war getestet worden, wie die Verkehrsströme laufen, wenn die Zufahrt zur Jakobstraße gesperrt wird.

 

Das hohe Verkehrsaufkommen an der Kreuzung Leonberger, Haupt- und Ditzinger Straße wird steigen, so die Prognose, wenn der Supermarkt im neuen Träuble-Areal daneben fertig ist. Deshalb wurde an dieser Stelle ein kleiner Kreisel geplant. Immer ging es darum, ob nur die Leonberger, Haupt- und Ditzinger Straße in den Kreisel führen („dreiarmige Lösung“), oder ob als vierte Zu- und Abfahrt die Jakobstraße mit einbezogen wird – also der bisherige Zustand bleibt. Die Verwaltung war zuerst dafür, die Jakobstraße abzuhängen. Nach Protesten aus der Bevölkerung wurde auch die Lösung, die Jakobstraße mit an den Kreisel anzubinden, im Detail geplant. Dann bat man die Genehmigungsbehörden, auch diese Lösung mitzuprüfen.

Bürgermeister: „Wir müssen uns dran halten“

Das Land und der Landkreis hätten nun „unter Abwägung aller Sicherheitsaspekte“ entschieden, so der Bürgermeister Georg Brenner gegenüber unserer Zeitung. Der Stadt sei mitgeteilt worden, dass nur der dreiarmige Kreisel infrage komme. „Wir müssen uns dran halten“, so Brenner, es habe zeitraubende Detailplanungen, zwei Sicherheitsaudits und viele Besprechungen gegeben. Die beim Feldversuch im Juni 2017 erhobenen Zahlen zu den Verkehrsströmen hätten belegt, dass das Straßensystem im Gebiet Gerteisen auch funktioniere, ohne dass von der Hauptstraße aus zugefahren werden könne.

Im Gemeinderat hatten sich unter anderem die Freien Wähler für den Anschluss der Jakobstraße eingesetzt. „Wir haben dafür gekämpft“, sagte die Fraktionsvorsitzende Petra Bischoff unserer Zeitung, „und viel Energie reingesteckt.“ Es sei „sehr bedauerlich und sehr frustrierend, dass der Gemeinderat die Entscheidung nur noch zur Kenntnis nehmen durfte“. Die Stadträte hätten „keine faktisch nachvollziehbare Begründung“ erhalten. Nun müsse man sich die Zufahrten in das Gebiet Gerteisen und das Verkehrskonzept anschauen.

CDU: Sicherheit wichtigster Faktor

Für die CDU sei die Sicherheit der wichtigste Faktor, so ihr Fraktionsvorsitzender Christian Haag. Der Gemeinderat habe die Frage drei- oder vierarmig „nun nicht mehr zu entscheiden“. Die Bevölkerung sei für das Einbeziehen der Jakobstraße in den Kreisel gewesen; „wir haben die Behörden gezwungen, dies zu prüfen“. Nach drei Planungsrunden könne die Kommunalpolitik guten Gewissen sagen, sie habe alles getan, um beide Alternativen zu ermöglichen.

Die Bürgerinformation beginnt am Dienstag, 15. Mai, um 19 Uhr im Sitzungssaal des Gerlinger Rathauses.