Vielleicht ist es gerade der Umstand, dass Straßen so selbstverständlich da sind, dass so wenig über deren Erhalt und Zustand nachgedacht wird. Doch da müssten schon längst die Alarmglocken schrillen, sagt unser Redakteur Armin Friedl.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Stuttgart - Straßen sind für das mobile Leben so existenziell notwendig wie die Blutbahnen für den menschlichen Körper. Sie garantieren Bewegung, sie ermöglichen Kommunikation, hier werden die unerlässlichen Impulse für diese Gesellschaft transportiert. Daran ändert sich auch nichts, wenn der Umstieg auf den Nahverkehr gefordert wird, wenn über eine neue Mobilität diskutiert wird, die möglicherweise elektrisch sein wird und autonom funktioniert. Nicht einmal Fahrverbote – ob in überschaubarem Rahmen oder nicht – ändern etwas an dem Stellenwert der Straßen für unsere Gesellschaft.

 

Vom guten Zustand der Straßen profitieren alle

Vielleicht ist es gerade dieser Umstand, dass Straßen so selbstverständlich da sind, dass so wenig über deren Erhalt und Zustand nachgedacht wird. Denn wenn feststeht, wie jetzt in Stuttgart, dass etliche Straßen in ihrer Substanz bedroht sind, da sie seit 30 oder gar 40 Jahren nicht mehr saniert werden konnten, müssen alle Alarmglocken schrillen. Nicht nur bei den Politikern, sondern bei jedem Bürger. Vor allem dann, wenn die Ursache darin liegt, dass nicht genügend Geld für den Erhalt zur Verfügung steht. Auf Verkehrsleistungen ist jeder angewiesen, ob er nun ein begeisterter Automobilist ist oder nicht. Vom guten Zustand der Straßen profitieren alle. Da gilt dasselbe wie für den Erhalt anderer Bauwerke: Es kommt der Zeitpunkt, da steigen die Kosten für lange vernachlässigte Arbeiten überproportional im Verhältnis zu den Unterhaltungsmaßnahmen.

armin.friedl@stzn.de