In Stuttgart ist die Zahl der von Verkehrslärm geplagten Bewohner gestiegen. Demnach sind tagsüber 34.000 Bürger ständig Lärm von mehr als 65 Dezibel ausgesetzt. Wer mit einem solchen Lärmpegel leben muss, dem drohen Herz-Kreislauf-Probleme.

Stuttgart - Die Stadt muss seit 2007 Lärmkarten und seit 2008 Lärmaktionspläne aufstellen und alle fünf Jahre erneuern. Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat von der Aktualisierung der Lärmkarten für den Straßenverkehr (ab einem Verkehrsaufkommen von 3000 bis 4000 Fahrzeugen täglich), für Stadtbahnen und für Industrie- und Gewerbeanlagen Kenntnis genommen.

 

Die „Betroffenheitsstatistik“ beinhaltet die Gesamtflächen der lärmbelasteten Gebiete, die Anzahl der lärmbelasteten Einwohner, Wohnungen, Krankenhäuser und Schulen. Demnach sind in Stuttgart tagsüber rund 34 000 Bürger einem Straßenverkehrslärm von mehr als 65 Dezibel ausgesetzt, 1700 davon sogar von mehr als 75 Dezibel; nachts sind es 2650 Einwohner und 50 im Spitzenbereich. Gegenüber 2007 ist das eine Steigerung. Damals lag die Zahl der Betroffenen bei knapp 25 000 Bürgern tagsüber und 300 nachts. Mehr als 75 Dezibel musste damals niemand ertragen. Dagegen hat sich die Zahl der vom Stadtbahnlärm Betroffenen halbiert.

Wer ständig Lärm von mehr als 60 Dezibel ausgesetzt ist, läuft Gefahr, Herz-Kreislauf-Probleme zu bekommen. Der Baubürgermeister Matthias Hahn (SPD) hat in der Sitzung auf passive Schallschutzmaßnahmen – wie etwa geeignete Fenster – verwiesen. Beim Thema Lärmvermeidung wies der CDU-Fraktionschef Alexander Kotz auf die Trillerpfeifen hin, die S-21-Gegner beim Merkel-Auftritt im Dauereinsatz hatten und während der Montagsdemonstration verwenden.