Wegen Warnstreiks kommt es am Mittwoch an Flughäfen in Stuttgart, Berlin und Hamburg zu Ausfällen und starken Verzögerungen.

Berlin - Wegen Warnstreiks des Bodenpersonals haben Reisende an den Flughäfen in Berlin, Hamburg und Stuttgart am Mittwoch mit erheblichen Verzögerungen zu kämpfen.

 

Wie Vertreter der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi der Nachrichtenagentur AFP am Morgen sagten, gab es in Berlin und Stuttgart bereits starke Einschränkungen durch die Streiks. Verdi-Vertreterin Katharina Wesenick sagte, der Berliner Flughafen Tegel sei wegen des Streiks „zwischen sechs und acht Uhr komplett vom Netz genommen“ worden.

Für den Flughafen Schönefeld gebe es entsprechende Überlegungen, Beratungen dazu liefen derzeit. Die Flughäfen waren zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Ein Sprecher von Airberlin sagte, die Fluggesellschaft müsse rund 60 Flüge von und nach Berlin-Tegel zwischen 05:00 und 11:00 Uhr streichen. In Hamburg, wo der Flugverkehr wegen des dort geltenden Nachtflugverbots erst um 06.00 Uhr beginnt, war laut Wesenick das Personal für die Gepäckabfertigung, den Passagiertransport und die Enteisungen von Flugzeugen zum Streik aufgerufen. Erste Einschränkungen zeichneten sich bereits ab. Am Flughafen Stuttgart wurde der Warnstreik nach Angaben von Verdi-Vertreter Andreas Schackert von den rund 300 Beschäftigten zu „100 Prozent“ befolgt.

Zu Streik ab 3 Uhr aufgerufen

Von 20 Abfertigungsschalter seien lediglich vier mit Hilfe von Notbesetzungen geöffnet. Vor den Schaltern hätten sich lange Schlangen von Passagieren gebildet. Zu möglichen Flugausfällen konnte Schackert zunächst keine Angaben machen. Die Gewerkschaft hatte das Bodenpersonal in Stuttgart mit Beginn der Frühschicht um 03.30 Uhr zu einem mehrstündigen Warnstreik aufgerufen, in Berlin für die Zeit von 05.00 bis 11.00 Uhr. Verdi will in dem Tarifkonflikt eine bessere Bezahlung und bessere Aufstiegsmöglichkeiten für die Beschäftigten erreichen.

Bei den Berliner Tarifgesprächen über einen Vergütungstarifvertrag zeichne sich trotz mehrerer Verhandlungsrunden kein Ergebnis ab, begründete die Gewerkschaft den Ausstand an den Hauptstadt-Flughäfen. Die Beschäftigten wollten nun die Arbeitgeber dazu bewegen, „ein verhandlungsfähiges Angebot zu unterbreiten“. Verdi fordert für die mehr als 2000 Beschäftigten in den Bodendiensten der Berliner Flughäfen einen Euro mehr pro Stunde.

Derzeit verdienten sie ungefähr elf Euro in der Stunde. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Freitag geplant. Für die Beschäftigten am Flughafen Stuttgart will die Gewerkschaft Gehaltssteigerungen von zwei Euro pro Stunde durchsetzen.