In Stuttgart bleiben am Montag, 19. März, wohl 151 der 183 Kindertagesstätten geschlossen. Die Gewerkschaft Verdi alle Beschäftigten des Stuttgarter Jugendamts zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Doch das ist nur der Anfang.

Stuttgart - In Stuttgart bleiben am Montag voraussichtlich 151 der 183 Kindertagesstätten geschlossen. Wegen der Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst hat die Gewerkschaft Verdi an diesem Tag alle Beschäftigten des Stuttgarter Jugendamts zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Die städtischen Einrichtungen der Stadtbezirke Bad Cannstatt, Mühlhausen, Unter- und Obertürkheim, Wangen und Hedelfingen streiken zudem auch am Dienstag, und zwar bis 10 Uhr. Das Jugendamt weist darauf hin, dass Kinder erst anschließend in die Kitas hinein dürfen. Eine Notdienstvereinbarung gibt es nicht. Eltern können sich am Montag ab 7 Uhr über Telefon 2 16-5 55 55 informieren, ob ihre Einrichtung geschlossen oder offen ist. Auch das städtische Betreuungspersonal in den Schulen ist für Montag zum Streik aufgerufen. Dadurch könne es zu Einschränkungen in der Betreuung kommen.

 

Verdi begründet den Aufruf zu Warnstreiks damit, dass auch in der zweiten Verhandlungsrunde am 12. und 13. März in Potsdam die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt hätten. Die Gewerkschaft fordert eine Gehaltserhöhung von 6,0 Prozent, mindestens aber um 200 Euro. „Mit unseren flexiblen, auch stundenweisen Streiks wollen wir den Druck auf die Landeshauptstadt Stuttgart erhöhen, ohne dabei die Eltern zu sehr zu belasten“, so Verdi-Sekretär Eduard Hartmann. Er kündigte an, dass neben dem Jugendamt in den kommenden Tagen auch weitere Ämter der Stadt Stuttgart von stundenweisen oder ganztägigen Streiks betroffen seien. Bei den Kitas kündige man das 48 Stunden vorher an, sonst 24 Stunden vorher. Am 15./16. April hoffe er auf einen schnellen Abschluss der Verhandlungen. Bürgermeister Werner Wölfle (Grüne), der als Vorsitzender des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Baden-Württemberg daran teilnimmt, hält den Warnstreik indes für „völlig unnötig“.