Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Streiks in den Kindertagesstätten gerügt. Grund sind die hohen Belastungen durch Corona. Die Gewerkschaft Verdi verteidigt die Aktionen – man wolle nicht vom Landesvater gemaßregelt werden.

Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Stuttgart - Mit deutlicher Kritik an den Streiks in den Kindertagesstätten hat sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) den Unmut von Kita-Beschäftigten und Gewerkschaft zugezogen. Der Regierungschef hatte dem SWR zum Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst gesagt: „In Normalzeiten ist es klar: Streiks müssen weh tun, sonst sind sie sinnlos und wirken nicht. In einer Pandemie Kindergärten zu bestreiken, dafür habe ich überhaupt kein Verständnis.“ Eine solche Einlassung ist unüblich wegen der Tarifautonomie. Kretschmann reagiert damit auf den Ärger vieler Eltern, die sich durch Kita-Schließungen wegen Corona genug belastet sehen.