Die AfD hat ein Problem. Immer wieder sorgen Alleingänge der Parteimitglieder für Ärger.

Berlin - In der AfD-Spitze wächst der Unmut über die Alleingänge einiger Spitzenfunktionäre der Partei. In einem Schreiben von Georg Pazderski und Alice Weidel, das am späten Donnerstagabend an die anderen Vorstandsmitglieder ging, heißt es: „Einzelaktionen, die Eigenprofilierung Einzelner zu Lasten des Bundesvorstandes und mangelnde Koordination und Information müssen unterbunden und abgestellt werden“.

 

Außerdem sollten „unnütze Provokationen durch verfehlte Sprachbilder“ in Zukunft vermieden werden. Vielmehr solle man sich auf die Ursprünge der Partei besinnen. Dazu zählten neben dem Eintreten für „klare Regelung und Begrenzung der Zuwanderung“ auch die Kritik an „Fehlentwicklungen in der EU sowie die Absage an den Euro“.

Weidel wollte diesen Appell aber nicht als Kritik an dem medienwirksamen Treffen zwischen der Parteivorsitzenden Frauke Petry und dem FPÖ-Vorsitzenden Heinz-Christian Strache auf der Zugspitze verstanden wissen. „Die Aktion auf der Zugspitze war abgestimmt, und ich finde sie auch sehr gut“, sagte Weidel der Deutschen Presse-Agentur. Kritik übte sie dagegen an dem von AfD-Vize Alexander Gauland verwendeten Begriff der „Kanzler-Diktatorin“.

Petry hatte sich für Freitag mit dem Spitzenmann der österreichischen FPÖ auf der Zugspitze verabredet, um ihr Ziel einer stärkeren Vernetzung eurokritischer Rechtspopulisten in Europa voranzutreiben. Im Vorstand ihrer Partei ist Petry zwar umstritten. Unter den AfD-Mitgliedern hat sie jedoch immer noch viele Anhänger.