Der aus der Fraktion ausgetretene Stadtrat Brett hatte die AfD aufgefordert, Gelder an die Stadtkasse zurückzugeben. Ex-Fraktionschef Bernd Klingler ärgert sich nun aber, dass der frühere Mistreiter sich als sparsamer Kommunalpolitiker präsentiert. Das stimme so nicht.

Stuttgart - Kaum ein Tag ohne neue gegenseitige Beschuldigungen im AfD-Lager: Am Mittwoch hatte sich der aus der Fraktion ausgetretenen Eberhard Brett zu Wort gemeldet, am Donnerstag schlug der bisherige Fraktionschef Bernd Klingler zurück: „Dieser Mann sollte uns definitiv nicht vorwerfen, dass wir anderen nicht mit den Steuergeldern für die Fraktionsarbeit umgehen könnten“, sagte Klingler unserer Zeitung.

 

Es sei zwar richtig, dass die Fraktionskasse vergangene Woche ein stattliches Haben in der Größenordnung von 105 000 Euro aufgewiesen habe, wie Brett erklärt hatte. Es sei aber nicht so, dass die AfD davon nichts brauchen würde – und das liege gerade am bisherigen Fraktionsvize Brett, sagte Klingler: „Auf uns kommen noch hohe Kosten zu für Projekte und Dinge, die er angeleiert hat.“ Beispielsweise seien auf Bretts Veranlassung Trolleys (für Handgepäck) und im Überfluss Hängeregister für die Büroräume bestellt worden. „Auf sein Zutun wurde Geld sinnlos ausgegeben“, so Klingler. „Er ist nicht durch Sparsamkeit aufgefallen, sondern durch Faulheit“, beschwert er sich über den ehemaligen Kollegen. Deswegen habe er, Klingler, in Gremiensitzungen oft für Brett einspringen müssen. Nach dessen öffentlichen Äußerungen zu den Fraktionsfinanzen, komme man jetzt nicht an einer „genauen Aufarbeitung der Ausgaben“ vorbei.

Ausgetretener Stadtrat hat die baldige Rückzahlung von Geld verlangt

Brett hatte davon gesprochen, dass „wir mit den Geldmitteln der Bürger so sparsam wie möglich haushalten“, aber in der Fraktionskasse habe sich mehr Geld angehäuft, als die Fraktion bei ihren regelmäßigen Kosten brauche. Er sei dafür, dass man nicht verbrauchte Steuermittel früher und nicht mit größerem Zeitverzug in die Stadtkasse zurückfließen lasse.