Die Firma Bosch widerspricht Aussagen der Eigentümergemeinschaft, die ihren Mietern kündigte, damit die Stadt dort ukrainische Flüchtlinge unterbringen kann. Die Rathausspitze gerät politisch unter Druck.

Das Vorhaben, Mieter aus Appartements eines Boardinghauses in Weilimdorf zu werfen, damit die Stadt dort ukrainische Flüchtlinge unterbringen kann, wächst sich aus, nachdem nun auch die Firma Bosch unfreiwillig involviert worden ist. Im Rathaus ist das Thema längst zum Politikum geworden. Das Linksbündnis und die SPD kritisieren „Kommunikationsprobleme“ bei der Stadtverwaltung, weil diese bei der Unterbringung von Flüchtlingen den Gemeinderat nicht in weitreichende Entscheidungen einbinde. Das sei 2015/16 anders gewesen. Die damaligen Bürgermeister Werner Wölfle (Grüne/Verwaltung) und Michael Föll (CDU/Liegenschaften) hätten die Fraktionen regelmäßig mit Vorlagen informiert; vor Ort seien die Maßnahmen dann den Bürgern erklärt worden. Der „Stuttgarter Weg“ sieht vor, wenn immer möglich Flüchtlinge in kleineren Einheiten in den Stadtbezirken unterzubringen. Davon könne nun keine Rede mehr sein, klagt Luigi Pantisano vom Linksbündnis. Zuvor hatte OB Frank Nopper (CDU) angekündigt, Sammelunterkünfte wie Turnhallen seien nicht zu vermeiden.