Die ursprüngliche Preisforderung von Biontech/Pfizer für ihren Impfstoff zeigt eine der Pandemie unangemessene, überzogene Profitorientierung. Und der Staat muss sich mehr Einfluss in der Vakzinherstellung sichern, meint Matthias Schiermeyer.

Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Stuttgart - In die Bewunderung über die wissenschaftliche Leistung, rasch ein Vakzin gegen das Coronavirus entwickelt zu haben, hat sich ein nachsichtiger Umgang mit den Herstellern eingeschlichen. Für die Knappheit werden sowohl die EU-Kommission als auch die Bundesregierung verantwortlich gemacht. Nun jedoch fällt auf die Produzenten zunehmend ein trübes Licht. So hatten Biontech/Pfizer nach neuen Medienberichten ihr Produkt im Juni, streng vertraulich, zum Wucherpreis von 54 Euro pro Dosis angeboten. Nach Einwänden der Ost- und Südeuropäer wurden im November 15,50 Euro vereinbart – was zum Teil das lange Zögern der EU erklärt.