Der bezogene Neubau für die Ballettschüler ist nochmals teurer geworden. Das Land fordert von der Stadt eine Kostenbeteiligung. Der Gemeinderat sieht keine Grundlage, erinnert aber an ein anderes Streitthema.

Stuttgart. - Der Neubau der John-Cranko-Schule ist mit rund 60 Millionen Euro um 28 Prozent teurer geworden als vom Land berechnet und in der Finanzierungsvereinbarung mit der Stadt vereinbart. Die Beteiligung an den Mehrkosten – für die Stadt 2,3 Millionen Euro – hat der Verwaltungsausschuss des Gemeinderates am Mittwoch vertagt. CDU-Fraktionschef Alexander Kotz erklärte zuvor, dass die Christdemokraten eine Beteiligung grundsätzlich ablehnen, denn der städtische Anteil sei laut Vertrag gedeckelt. Die Stadt hatte sich mit 16 Millionen Euro beteiligt, zehn Millionen spendete die Porsche AG für die Schule.

 

Sprechklausel im Vertrag

Der Vertrag enthalte zu Mehrkosten lediglich eine Sprechklausel, so Kotz. Er sieht überdies das Thema der öffentlichen Nutzung der Grünfläche am Ballettinternat als nicht geklärt an. Mehrere Stadträte hatten im Juli 2020 auf die Öffnung gepocht, die zunächst vorgesehen war. Staatstheater und das Landesamt für Vermögen und Bau hatten aber erklärt, die Grünfläche sei kein öffentlicher Raum, man wolle weder Gaffer, noch Pädophile und Voyeure anlocken. „Wir sind da rigoros abgebügelt worden, ich sehe bessere Verwendungsmöglichkeiten für die 2,3 Millionen Euro“, so Kotz.

Dejan Perc für die SPD und Andreas Winter (Grüne) forderten, die Stadtverwaltung solle den neuesten Stand zum Streitpunkt Zugang zur Grünanlage berichten. Es sei „schwer vorstellbar, sich an Mehrkosten freiwillig zu beteiligen, solange das nicht geklärt ist“, sagte Perc.