Amal Alamuddin hat kürzlich George Clooney geheiratet und ist jetzt schon wieder beruflich eingespannt: Sie setzt sich als Rechtsbeistand der griechischen Regierung für die Rückführung von Marmorstücken ein, die das Britische Museum in London nicht herausgeben will.

Athen - Kurz nach der Hochzeit mit George Clooney ist seine Frau Amal Alamuddin beruflich schon wieder eingespannt. Am Mittwoch wird die 36-jährige Libanesin mit britischem Pass beim griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras erwartet – in ihrer Eigenschaft als Anwältin der Londoner Kanzlei Doughty Street Chambers. Sie will mit Samaras klären, welche rechtlichen Möglichkeiten es gibt, ein griechisches Jahrhundertprojekt endlich zum Erfolg zu bringen: die Rückführung der Marmorfragmente, die der britische Lord Elgin Anfang des 19. Jahrhunderts von der Athener Akropolis an die Themse entführte.

 

Eine der größten Attraktionen im Britischen Museum

Parthenon-Stücke im Britischen Museum Foto: AP
Die „Elgin Marbles“ sind eine der größten Attraktionen des Britischen Museums – darunter Statuen, Säulenfragmente, Kapitelle und 56 der 96 Platten vom Fries des Parthenon-Tempels. Seit Jahrzehnten fordert Griechenland die Herausgabe der Marmorstücke. Lord Elgin, einst britischer Botschafter des Osmanischen Reiches, hatte sich eine Genehmigung der Türken geholt, die damals Athen besetzt hielten, „einige Steine“ von der Akropolis zu entfernen. Tatsächlich ließ Elgin Marmorfragmente im Gesamtgewicht von 220 Tonnen aus den Tempeln brechen, wobei seine Arbeiter erhebliche Zerstörungen anrichteten. Die Stücke ließ der Diplomat auf Staatskosten nach London bringen und verkaufte sie später an das Britische Museum. Schon damals sprachen selbst viele britische Experten von Diebstahl. Die Museumsleitung aber verweigert bis heute eine Rückgabe. Nicht einmal Stücke, die wegen der brachialen Gewalt Elgins nur als Fragmente ausgestellt sind, will das Museum herausgeben. So befindet sich der halbe Torso einer Poseidon-Statue in London, die andere Hälfte in Athen.

Starke Schäden durch falsche Behandlung

Lange argumentierte das Britische Museum, es gebe in Athen gar keine geeignete Unterbringung. Dieser Einwand ist hinfällig, seit 2009 das neue Akropolis-Museum eröffnet wurde. Hier sind die Plätze für die Marmorfragmente bereits reserviert. Überdies stellte sich heraus, dass viele der Stücke in London Ende der 1930er Jahre unsachgemäß poliert und dadurch stark beschädigt wurden. Auch das könnte ein Argument sein, mit dem Amal Alamuddin Clooney und ihre Kollegen jetzt rechtliche Schritte zur Herausgabe der Marmorstücke prüfen.