Nachdem die Gemeinschaftsschule unter Grün-Rot in Baden-Württemberg umkämpft war, wird sie heute von der grün-schwarzen Regierung ignoriert. Dabei bräuchten die mehr als 300 Schulen besonders in Zeiten sozialer Spaltung mehr Unterstützung.

Neuenstein - Celine, 15, will ins Lidl-Management oder Journalistin werden. Noch vor drei Jahren hatte sie nicht mal an einen erfolgreichen Schulabschluss geglaubt. Die Noten auf der Realschule in Öhringen wurden immer schlechter. „Ich hatte den Ruf, ständig Quatsch zu machen“, sagt sie. Jetzt führt sie als Vorzeigeschülerin durch eine Vorzeigeschule. Ihre Schule. Im lichtdurchfluteten Foyer der Gemeinschaftsschule Neuenstein sitzen Jugendliche in kleinen Gruppen auf bunten Sitzelementen zusammen. Die Atmosphäre erinnert eher an ein Start-up als an eine Bildungseinrichtung. „Ich gehe gern hierher“, sagt sie, „auch wenn meine Freunde von damals denken, nur Dumme gehen auf eine Gemeinschaftsschule. Wenn ich meinen Abschluss habe, wird das niemand mehr sagen.“