Die CDU- und FW-Stadträte sind wieder im vorweihnachtlichen Sparfieber – und denken nicht an die Zukunft, meint unser Autor.

Ludwigsburg - Auch wenn die Haushaltsdebatten in Ludwigsburg stets in die Vorweihnachtszeit fallen: Die Stadträte sind alles andere als weihnachtlich gestimmt. Der Kämmerer hat ihnen gerade erst vorgerechnet, was sie das Jahr über so alles bestellt haben, das dämpft die Geschenklaune. Stattdessen pochen viele im Gremium auf die Erfüllung von Pflichtaufgaben. Das ist an sich nicht falsch, aber es wäre besser, diese Haushaltdisziplin ganzjährig zu praktizieren und nicht nur bis Silvester.

 

Wie kurzsichtig manchmal in diesem Jahresend-Sparfieber diskutiert wird, zeigte jetzt die Debatte über die Einrichtung eines zentralen Jugendtreffs im ehemaligen Stadtbad. Das Gros der Stadträte von CDU und Freien Wählern ist der Ansicht, dass so ein Jugendzentrum nur ein nettes Schmankerl ist, im Grunde verzichtbar. Ganz sicher zähle es nicht zu den Pflichtaufgaben. Im Gegensatz zu Tiefgaragen – etwa unter der Grundschule am Fuchshof.

Was sie dabei übersehen: Die Jugend von heute ist wirklich die Zukunft. Ob auch die Autos von heute eine Zukunft haben, darf bezweifelt werden. Im Übrigen kann die Stadt mit einem Jugendtreff nur gewinnen. Die Stelle in der City wäre optimal, eine solche Gelegenheit kommt so bald nicht wieder. Dazu kommt die Energie, mit der sich der Jugendgemeinderat hier engagiert. Das darf nicht abgewürgt werden. Dass Ludwigsburg nicht längst ein Jugendzentrum hat, ist ohnehin ein Unding.

Dass dennoch gespart werden muss, steht außer Frage. Aber wie wäre es, wenn man auf eine Tiefgarage verzichtete?