Im Streit um die erneute Bundestagskandidatur stellt die CDU ihrem Noch-Abgeordneten Siegfried Kauder ein Ultimatum. Bis Montag könne sich Kauder zu den Vorwürfen und dem drohenden Parteiausschluss äußern.

Villingen-Schwenningen - Im Streit um die erneute Bundestagskandidatur stellt die CDU ihrem Noch-Abgeordneten Siegfried Kauder (62) ein Ultimatum. Kauder könne sich bis zu diesem Montag zu den Vorwürfen und dem ihm drohenden Parteiausschluss äußern, sagte der CDU-Kreisvorsitzende Andreas Schwab am Samstag in Villingen- Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) der Nachrichtenagentur dpa. Lasse Kauder diese letzte Frist verstreichen, werde das Verfahren zum Parteiausschluss in Angriff genommen. Einen konkreten Zeitplan hierzu gebe es noch nicht. Die CDU wirft ihrem langjährigen Abgeordneten „parteischädigendes Verhalten“ vor und will ihn ausschließen. Kauder selbst mochte sich am Samstag nicht äußern.

 

Kauder, Bundestagsabgeordneter der CDU im Wahlkreis seit 2002 und 20 Jahre Chef der Kreis-CDU, tritt bei der Wahl im September gegen den offiziellen CDU-Bewerber Thorsten Frei (39) an. Bei der Nominierung im vergangenen November hatte die Parteibasis Kauder die gefolgschaft verweigert und mit großer Mehrheit Frei zum Kandidaten gekürt.

Weil der 62-Jährige nun auf eigene Faust antritt, haben bereits Baden-Württembergs CDU-Vorsitzender Thomas Strobl und Unions- Fraktionschef Volker Kauder den Parteiausschluss gefordert. Volker Kauder ist der ältere Bruder von Siegfried Kauder. Sie sind das einzige Geschwisterpaar im Bundestag.