Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich in der Frage der Kosten für eine Übergangsoper an die Seite seines Parteifreunds OB Fritz Kuhn gestellt. Kuhn wehrt sich unterdessen gegen einen Vorwurf.

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich für neue „intensive Gespräche“ über eine Interimsspielstätte für Stuttgarts Oper während der geplanten Sanierung ausgesprochen. Kosten, Standards und Ausgestaltung des Übergangsquartiers müssten auch mit der Intendanz des Staatstheaters noch einmal überprüft werden. Wie berichtet, hatte der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) die Pläne für die Nutzung des Paketpostamtes am Rosensteinpark am Mittwoch vorige Woche überraschend gestoppt, nachdem ein Gutachten Kosten von 116 Millionen Euro und mehr prognostiziert hatte. Dieser Betrag sei für ein Provisorium zu hoch.

 

„Das sehe ich ähnlich“, sagte Kretschmann am Dienstag. Welche Kosten gerechtfertigt seien, hänge vor allem davon ab, ob und wie das Gebäude nach der Zeit als Operninterim genutzt werden könne. Klar sei aber auch, dass es bei dem endgültigen Gebäude für Oper und Ballett keine „Sparversion“ geben könne.

Kuhn rechtfertigt Entscheidung zum Aus für die Interimsoper am Park

OB Kuhn hat unterdessen klar gestellt, dass es sich bei seiner Entscheidung, die Pläne für eine Interimsoper am Rosensteinpark zu stoppen, nicht um einen Alleingang gehandelt habe. Er habe am Mittwochvormittag mehrere Stunden lang mit der Kunstministerin Theresia Bauer und Finanzstaatssekretärin Gisela Splett (beide Grüne) gesprochen. Auch die Intendanten der Staatstheater seien informiert worden. „In einem Punkt gab es einen Dissens: Das Land hat sich für eine nachhaltige Lösung an der Ehmannstraße ausgesprochen“, sagte Kuhn am Dienstag im Technikausschuss. Dies sei aber aus Stuttgarter Sicht wegen der an dieser Stelle vorgesehenen Parkerweiterung nicht möglich, die als Kompensation für Stuttgart 21 vom Gemeinderat beschlossen worden sei.