Das Prostituiertenschutzgesetz soll von 2022 bis 2025 auf den Prüfstand gestellt werden – so die ursprüngliche Absicht. So lange sollten Union und SPD nicht mehr warten und ein Sexkaufverbot schon in naher Zukunft beschließen, meint Matthias Schiermeyer.

Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Stuttgart - Vielleicht tut sich bald ein einmaliges Zeitfenster auf, um das Leid Zigtausender Frauen zu lindern: indem die große Koalition das wirkungsarme Prostituiertenschutzgesetz von 2017 noch vor der 2025 geplanten Evaluation revidiert und ein Sexkaufverbot einführt. Die Unionsfraktion signalisiert Zustimmung, und die SPD kann dies, angetrieben vom Südwesten, auf dem Bundesparteitag im Dezember beschließen. Zwar gibt es bei den Genossen Widerstände zu überwinden: Einerseits argumentieren etwa Jusos mit dem Selbstbestimmungsrecht der Frauen über ihren Körper, andererseits ist speziell das Bundesfamilienministerium noch auf dem rot-grünen Kurs, der die unselige Liberalisierung von 2002 ermöglicht hat. Da muss die Basis eine Umkehr einfordern. Wer mehr Frauenrechte propagiert, sollte sie auch den meist blutjungen Ausländerinnen zubilligen, die vom Umfeld gezwungen werden, sich an frauenverachtende Männer zu verkaufen.