Der BUND Stuttgart fordert im Streit um den Radler-Highway nach Fellbach eine zügige Umsetzung der Verbindung als Pop-Up-Bike-Lane. Über die exakte Ausgestaltung der Planung könne später entschieden werden.

Stuttgart - Im Streit um die Realisierung des Radschnellwegs zwischen Stuttgart und Fellbach drängt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Stuttgart auf eine zügige Entscheidung. Wie berichtet, ist eine Mehrheit für die Pläne der Stadt unsicher: Bisher haben nur Grüne, SPD und die PULS-Fraktionsgemeinschaft Zustimmung signalisiert, das Linksbündnis will höhere Standards durchsetzen und die bürgerlichen Ratsfraktionen – angeführt von der CDU – sowie die AfD lehnen den Rückbau der Nürnberger Straße zugunsten des Rad-Highways als ideologisch motiviert ab.

 

Der BUND stärkt nun dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) den Rücken: Dessen Sprecher Frank Zühlke hatte in der jüngsten Sitzung des Unterausschusses Mobilität einen Pop-Up-Radstreifen ins Spiel gebracht, der bis zur Einigung über die endgültige Ausführung des Radschnellwegs als Provisorium dienen soll. „Der BUND lehnt eine Grundsatzdiskussion auf dem Rücken der Radfahrer ab, die bereits heute die Nürnberger Straße nutzen“, erklärte die BUND-Kreisverbandsvorsitzende Clarissa Seitz. Es liege auch im Interesse der Anwohner, die ein Recht auf baldigen Lärmschutz und Unterbinden des Rasens auf der zweispurigen Straße hätten, dass der Pop-Up-Radstreifen zügig umgesetzt werde.

BUND spricht sich auch für Expressbuslinie aus dem Remstal nach Stuttgart aus

Nach Auffassung des BUND sollte der Gemeinderat die nach den Osterferien anstehende Entscheidung so modifizieren, dass das Provisorium spätestens während der Sommerferien eingerichtet werden kann. Über die abschließende Planung auf dem Abschnitt zwischen der Remstalstraße und der Normannenstraße, die auch von anderen Radfahrverbänden als unzureichend kritisiert wurde, könne zu einem späteren Zeitpunkt zusammen mit dem endgültigen Baubeschluss entschieden werden. Zugleich spricht sich der örtliche BUND auch für die Einrichtung einer geplanten Schnellbuslinie aus dem Rems-Murr-Kreis nach Stuttgart aus.

Gegen dieses Vorhaben hatten vor allem CDU und FDP im Rat Bedenken angemeldet, weil eine solche Buslinie nach ihrer Ansicht nach eine unnötige Konkurrenz zur S-Bahn darstelle. Für den BUND gehört auch eine weitere Zuflussdossierung des Autoverkehrs durch die Pförtnerampel an der Gemarkungsgrenze nach Fellbach zum Gesamtpaket, um den Vorrang von Bus und Rad auf der Route zu unterstreichen.