Die Ausnahmesituation in der Pandemie macht Ausnahmeregeln für den Einzelhandel notwendig, kommentiert Lokalredakteur Martin Haar die Frage nach einem Sonntagsverkauf.

Stuttgart - Gewerkschaft und Kirche gehen bei der Frage des Sonntagsschutzes traditionell Hand in Hand. Um nicht alles auf dem Altar der grenzenlosen Verfügbarkeit und einem Leben ohne Pause zu opfern, führte diese Allianz bisher einen ehrenwerten Kampf. Gewerkschaft und Kirche setzten sich für Entschleunigung und gegen einen überhitzten Markt ein. Nun sind die Vorzeichen andere. Die Pandemie zwingt alle Menschen, sich neu auszurichten. Was früher gewohnt war, muss nun hinterfragt werden. Sich an Dogmen oder Grundsätze zu klammern ist unangemessen. Zumal die Einzelhändler und ihre Vertreter gebetsmühlenhaft betonen, man wolle beim Sonntagsverkauf lediglich eine befristete Ausnahmeregel.