Eine Resolution des Vereins ruft den Antisemitismus-Beauftragten des Landes auf den Plan. Er rügt die „geschmacklose Provokation“ zum Landesjubiläum.

Das Landesjubiläum naht, und schon herrscht in badischen Traditionskreisen schlechte Stimmung – noch 70 Jahre nach der Landesgründung. Vor Ostern gewahrte die 11 000 Mitglieder zählende „Landesvereinigung Baden in Europa“ eine lokale Stuttgarter Veranstaltung zum Thema „Heimat“, bei der am kommenden Mittwoch aus Anlass des Jubiläums im Hospitalhof wegweisende Fragen wie: „Wer wir sind! Wer sind wir?“ ausgeleuchtet werden sollen. Leider ohne direkte Beteiligung von badischen Kräften, weshalb die Landesvereinigung eine Resolution verabschiedete, in der es heißt: „Diese gesellschaftlichen Fragen zu behandeln ist sicher sinnvoll, aber wenn die Veranstalter – der Landtag von Baden-Württemberg und die Landeszentrale für politische Bildung – als Mitveranstalter nur württembergische Organisationen wie den Schwäbischen Heimatbund, das evangelische Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart, das katholische Bildungswerk Stuttgart, das Deutsch-Türkische Forum Stuttgart e. V. und den Landesjugendring Baden-Württemberg – es fehlen noch die jüdische Gemeinde und die Frauenverbände – auffordert, entsteht der Verdacht, dass die Landespolitik zentralistisch, schwäbisch denkt und auf die Mitwirkung der Zivilgesellschaft des badischen Landesteils verzichtet.“