Die Frage, wie Europa wehrhafter werden kann, spaltet die Europäische Union. Eine Debatte mit David McAllister aus Deutschland und Witold Waszczykowski aus Polen über den “Klammergriff” der USA und die Frage, ob Deutschland ein zuverlässiger Partner ist.

Die Europäische Union (EU) mag eine wirtschaftliche Supermacht sein, zu ihrer Verteidigung aber ist sie auf die USA angewiesen. Seit dem russischen Angriffskrieg ist der Druck auf die EU gewachsen, wehrhafter zu werden – und mit ihm die Verteidigungsausgaben der Mitgliedsstaaten. Der Strategische Kompass aus dem vergangenen Jahr soll die EU stärker machen. Er beschreibt die gemeinsame Sicherheitspolitik der nächsten Jahre. Geplant ist etwa eine Eingreiftruppe mit 5000 Soldaten, die die Mitgliedsstaaten wechselnd stellen. Trotzdem forderte der französische Präsident Emmanuel Macron zuletzt eine größere strategische Autonomie Europas – eine Äußerung, die in einigen osteuropäischen Mitgliedsstaaten als Abkehr von den USA verurteilt wurde. Im Interview sprechen die Europaabgeordneten Witold Waszczykowski und David McAllister über Lage und Zukunft der europäischen Sicherheit.