Wo kein Problem, da auch keine Lösung benötigt. Auf diese Formel lässt sich grob bringen, wie die überwältigende Mehrheit des Marbacher Verwaltungsausschusses zu dem Antrag der Gemeinderatsgruppe Puls stand, die gefordert hatte, für die Gemarkung eine Verordnung zum Schutz von Katzen zu erlassen. Entsprechend wurde das Ansinnen nun abgelehnt.
Keine Erkenntnisse über Streuner auf der Gemarkung
Über die Paragrafen sollte unter anderem geregelt werden, dass frei laufende Tiere kastriert sein müssen. Wunsch von Puls war ferner, dass Halter verpflichtet werden, ihre Katzen zu kennzeichnen. Ziel des Vorstoßes war, das Leid streunender Samtpfoten einzudämmen, damit diese sich zum Beispiel nicht mehr unkontrolliert vermehren könnten. Die stellvertretende Ordnungsamtsleiterin Christine Schläfle stellte aber klar, dass als Voraussetzung für eine solche Verordnung ein akutes Problem aufgetreten sein müsse. Und selbst dann müsse erst versucht werden, anderweitig gegenzusteuern. „Für Marbach gibt es aber keine Erkenntnisse, dass wir ein akutes Aufkommen von Katzen haben, die krank oder gefährdet sind“, betonte Schläfle. Es fehle also die Handhabe für die von Puls gewünschte Verordnung. Auch für eine landkreisweite Regelung werde kein Bedarf gesehen, wie eine Besprechung unter den Bürgermeistern ergeben habe.
Und für die Räte kam dann eben als Argument hinzu, dass man den Vorschriftenkatalog nicht anlasslos aufblähen sollte. „Wir reden immer über Überbürokratisierung und die Notwendigkeit von Bürokratieabbau. Und nun soll ein vermeintliches Problem, das in Marbach offensichtlich gar keines ist, mit einer Regulierung gelöst werden“, sagte Sebastian Engelmann (Grüne).