Die Trollblume und deren Verschwinden sind nicht der einzige Streitpunkt. „Wir wollen, dass die massive Gülleverklappung durch Herrn Gommel aufhört“, sagt Werner Müller. „Seitdem gibt es dort keine Laubfrösche mehr, keine Heuschrecken, die Maulwürfe sind abgewandert. Es gibt schlicht nichts mehr, was noch schützenswert wäre“, sagt der Warmbronner. Dafür habe sich die Herbstzeitlose ausgebreitet, die für Tiere allerdings giftig ist, etwa wenn sie ins Grünfutter von Pferden und Kühen gerät.

„Die Farbe des Grases weist eher daraufhin, dass Herr Gommel extensiv düngt. Würde er intensiver düngen, wäre das Gras dunkelgrün und nicht gelblich-grün“, erklärt Michael Kübler, der für die Stadt Leonberg die Naturdenkmale kontrolliert. Auch die Herbstzeitlose sei ein Indiz dafür, da diese Pflanze eine starke Düngung nicht vertrage. Für das Verschwinden der Trollblume sei eben die mangelnde Feuchtigkeit ausschlaggebend. Deshalb seien auch keine Laubfrösche mehr dort zu finden.

In den Schreiben an die Behörden hat Müller zudem dem Bauern vorgeworfen, eine geschützte Hecke in dem Gebiet unerlaubt gekürzt, spätabends heimlich Gülle auf der Streuobstwiese verklappt und Gräben stellenweise zu betoniert zu haben, um mit seinem landwirtschaftlichen Geräten besser auf seine bewirtschaftete Fläche gelangen zu können. Zudem müssten solche Wiesen in irgendeiner Art bewirtschaft werden. „Sonst würden sie verbuschen oder sogar zu Wald werden“, sagt Michael Kübler. Die Streuobstwiesen seien auch kein Naherholungsgebiet und dürfen in der Vegetationsphase von März bis September nicht betreten werden.

Was die Hecke betreffe, so hätten Luftaufnahmen gezeigt, dass diese nicht kürzer sei als in vergangenen Jahren. Jedoch habe ein umgestürzter Baum ein Loch gerissen. Für die Zugänge zur Streuobstwiese sei die Stadt Leonberg zuständig, habe dies aber vergessen, als sie die Zuwege erneuert habe. Deshalb habe der Bauer dies selbst erledigt. Der Graben sei auch nicht zubetoniert, sondern verdohlt; das Regenwasser kann also fließen, teilt die Verwaltung mit.

Nur: Die Verordnung über die Naturdenkmale trat 1991 in Kraft. „Ich bin jetzt seit 20 Jahren bei der Stadt Leonberg und so lange schon gibt es diese Pflanze dort nicht mehr“, sagt der städtische Umweltplaner Michael Kübler, der die Naturdenkmale kontrolliert. Der Grund dafür sei weniger in der landwirtschaftlichen Nutzung zu finden, als vielmehr in der klimatischen Veränderung. „Es gibt dort schlicht nicht mehr genügend Wasser für die Feuchtwiese.“

Zum Jahr 2020 soll der Flächennutzungsplan der Stadt fortgeschrieben werden. Das umfasst auch, dass alle Naturdenkmale neu kartiert werden. Die (nicht mehr) feuchte Wiese würde dabei ihren jetzigen Schutzstatus verlieren, sagt Kübler. Wobei: „Naturdenkmal heißt nicht, dass keine ordnungsgemäße Landwirtschaft mehr zulässig ist“, sagt Carmen Misch. „Das wäre dann ja eine Enteignung der Besitzer“, ergänzt Regina Meier, Leiterin der Behörde für Landwirtschaft und Naturschutz in Böblingen.

Dafür regele jedoch ein Pflegeplan für jede Fläche, wie diese bewirtschaftet werden kann. Im Warmbronner Fall etwa darf Landwirt Gommel im September Gülle ausbringen und im Rest des Jahres festen Mist. Dies sei dem Beschwerdeführer auch bei einem Vor-Ort-Termin mit Vertretern von Stadt, Landratsamt sowie dem Landwirt erklärt worden.

Werner Müller hat dieser Termin indes nicht beruhigt. „Das Ende des Naturdenkmals ist beschlossene Sache“, kritisiert er. Den Behörden wirft er vor, der „Gülle gewogen zu sein“, sie seien einzig an der kostengünstigen Pflege der Streuobstwiese durch den Landwirt interessiert. „Anwohnern, die seit Jahrzehnten hier leben, wird dagegen nicht geglaubt“, kritisiert der Warmbronner. Man werde weiterhin versuchen, das einzigartige Gebiet zu schützen.

Der Landwirt will sich zu der Sache nicht weiter äußern. „Für mich ist das geklärt. Ich hätte mir aber gewünscht, man wäre direkt auf mich zugekommen. Manchmal kann ein Gespräch am Feldrand vieles klären“, sagt Martin Gommel. Bei vielen Bewohnern auch des dörflich geprägten Teilortes sei über die Jahre viel Wissen verloren gegangen. „Früher hatte jeder jemanden in der Familie, der eine Landwirtschaft hatte, bei der dann alle mitgeholfen haben. Heute sehen die Menschen einen großen Mähdrescher und kriegen Angst.“

Trollblume ist nicht einziger Streitpunkt

Die Trollblume und deren Verschwinden sind nicht der einzige Streitpunkt. „Wir wollen, dass die massive Gülleverklappung durch Herrn Gommel aufhört“, sagt Werner Müller. „Seitdem gibt es dort keine Laubfrösche mehr, keine Heuschrecken, die Maulwürfe sind abgewandert. Es gibt schlicht nichts mehr, was noch schützenswert wäre“, sagt der Warmbronner. Dafür habe sich die Herbstzeitlose ausgebreitet, die für Tiere allerdings giftig ist, etwa wenn sie ins Grünfutter von Pferden und Kühen gerät.

„Die Farbe des Grases weist eher daraufhin, dass Herr Gommel extensiv düngt. Würde er intensiver düngen, wäre das Gras dunkelgrün und nicht gelblich-grün“, erklärt Michael Kübler, der für die Stadt Leonberg die Naturdenkmale kontrolliert. Auch die Herbstzeitlose sei ein Indiz dafür, da diese Pflanze eine starke Düngung nicht vertrage. Für das Verschwinden der Trollblume sei eben die mangelnde Feuchtigkeit ausschlaggebend. Deshalb seien auch keine Laubfrösche mehr dort zu finden.

In den Schreiben an die Behörden hat Müller zudem dem Bauern vorgeworfen, eine geschützte Hecke in dem Gebiet unerlaubt gekürzt, spätabends heimlich Gülle auf der Streuobstwiese verklappt und Gräben stellenweise zu betoniert zu haben, um mit seinem landwirtschaftlichen Geräten besser auf seine bewirtschaftete Fläche gelangen zu können. Zudem müssten solche Wiesen in irgendeiner Art bewirtschaft werden. „Sonst würden sie verbuschen oder sogar zu Wald werden“, sagt Michael Kübler. Die Streuobstwiesen seien auch kein Naherholungsgebiet und dürfen in der Vegetationsphase von März bis September nicht betreten werden.

Was die Hecke betreffe, so hätten Luftaufnahmen gezeigt, dass diese nicht kürzer sei als in vergangenen Jahren. Jedoch habe ein umgestürzter Baum ein Loch gerissen. Für die Zugänge zur Streuobstwiese sei die Stadt Leonberg zuständig, habe dies aber vergessen, als sie die Zuwege erneuert habe. Deshalb habe der Bauer dies selbst erledigt. Der Graben sei auch nicht zubetoniert, sondern verdohlt; das Regenwasser kann also fließen, teilt die Verwaltung mit.