Der Möhringer Bezirksbeirat hat sich noch nicht entschieden, was mit den Asphaltwegen im Kressart passieren soll.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Sonnenberg/Möhringen - Soll der Feldweg im Kressart, der 2012 als Umleitungsstrecke während der Bauarbeiten im Wohngebiet Sonnenbühl/Abraham-Wolf-Straße asphaltiert wurde, nun zurückgebaut werden oder nicht? Diese Frage beschäftigte die Möhringer Bezirksbeiräte in ihrer Dezembersitzung erneut. Während einige Sonnenberger Bürger sich mittlerweile wünschen, den ausgebauten Weg zu belassen, wie er ist, sprachen sich die Lokalpolitiker bislang eher für den Rückbau aus.

 

„Wir haben den Ausbau des Wegs damals nur unter der Prämisse genehmigt, ihn wieder zurückzubauen“, erinnerte Christine Dietenmaier von den Grünen. Dem stimmte Fred Wagner (CDU) zu. „Wir wollen das Thema so belassen, wie es seinerzeit beschlossen wurde“, sagte Wagner.

Der Weg am Waldrand ist sowieso marode

Anja Neupert vom städtischen Gartenamt stellte im Bezirksbeirat die Rückbau- beziehungsweise Erhaltungsmaßnahmen für den oberen Feldweg vor. Die Asphaltierung habe die Begehbarkeit gesteigert. „Der Weg kann besser als Spazierweg genutzt werden“, sagte Neupert. Das komme nicht nur den Menschen in der Sonnenbergklinik und im Seniorenheim zugute. Zudem würde der asphaltierte Weg den Mitarbeitern des Gartenamts die Arbeit erleichtern, weil sie mit ihren Maschinen besser vorankämen.

Sollte der Weg belassen werden, wie er ist, wäre das ein naturschutzrechtlicher Eingriff, der an anderer Stelle ausgeglichen werden müsste, erläuterte Neupert. So könnte der untere Weg entlang des Waldes aus Ausgleichsmaßnahme zumindest teilweise entsiegelt werden, zusätzlich müssten einige zusätzliche Obstbäume im Kressart gepflanzt werden. „Der Weg am Waldrand ist in keinem guten Zustand und müsste sowieso angefasst werden“, sagte Neupert. Der neu asphaltierte Weg oberhalb der Streuobstwiese hingegen sei noch einige Jahre „wartungsfrei“. „Wir müssten in den nächsten Jahren wenig Geld in die Unterhaltung des Wegs investieren. Geld, das wir an anderer Stelle gut brauchen könnten“, sagte Neupert.

Für den Rückbau beider Wege fehlt das Geld

Die Idee, den Weg am Waldrand teilweise zurückzubauen, fand bei den Bezirksbeiräten Anklang. Der Kressart sei „ein schützenswertes Gebiet“, sagte Christine Dietenmaier, sodass eigentlich beide Wege, sowohl der „neu“ asphaltierte oberhalb der Streuobstwiese als auch der schon lange ausgebaute Weg entlang des Waldes zurückgebaut werden müssten. „Ich fände es wichtig, auch den Weg am Waldrand zu renaturieren, weil dort viele Frösche und Salamander unterwegs sind, die oft überfahren werden“, sagte Dietenmaier. „Wir möchten den alten Zustand wieder hergestellt sehen“, sagte Ingrid Schule (SPD) und ergänzte: „Was an Natur vorhanden ist, muss auch Natur bleiben.“

Anja Neupert entgegnete, dass die Stadt derzeit keine Mittel habe, beide Wege zu entsiegeln. Rund 30 000 Euro hat das Tiefbauamt für den Rückbau der Ausweichstrecke veranschlagt. „Man könnte jetzt einen Weg entsiegeln und zu einem späteren Zeitpunkt den zweiten“, sagte Neupert. „Der Weg am Wald hätte für den Naturschutz die höhere Priorität. Wir sollten erst den zurückbauen und den oberen erst später“, sagte Petra Leitenberger (Grüne).

Verwaltung soll verschiedene Möglichkeiten ausrechnen

Zu einer endgültigen Entscheidung, mit welchem Weg wie verfahren werden soll, kamen die Bezirksbeiräte in ihrer Sitzung nicht. Axel Brodbeck von den Freien Wählern schlug stattdessen vor, die Verwaltung möge drei verschiedene Möglichkeiten in Sachen Kosten und Auswirkungen auf die Umwelt durchrechnen. Die erste, nämlich den ursprünglich beschlossenen Rückbau der Umleitungsstrecke, schlägt wie bereits erwähnt mit 30 000 Euro zu Buche. Als Alternative soll die Stadt zum einen die Teilentsiegelung des Wegs am Waldrand und die Ausgleichsmaßnahmen dafür prüfen, zum anderen die Entsiegelung beider Wege. Mit elf Ja- und fünf Nein-Stimmen schlossen sich die Bezirksbeiräte dem Antrag an.