Baden-Württembergs CDU-Innenminister Thomas Strobl greift Olaf Scholz an und stellt den Regierungsanspruch der SPD infrage, obwohl diese stärkste Kraft bei der Bundestagswahl wurde. Er wirbt für ein Jamaika-Bündnis.

Stuttgart - CDU-Bundesvize Thomas Strobl erkennt für die SPD trotz des Wahlergebnisses keinen Regierungsanspruch. „Einen Regierungsanspruch, den gibt es nicht. Für niemanden“, sagte Strobl am Dienstag in Stuttgart. Es gebe keine Ansprüche, wenn das Wahlergebnis so knapp sei. Bundeskanzler werde derjenige, der eine Mehrheit der Stimmen im Bundestag auf sich vereinige. „Scholz ist jetzt auch kein richtiger Kassenschlager.“ 75 Prozent hätten ihn nicht gewählt. „Ansprüche kann niemand ableiten, wir tun es jedenfalls nicht.“

 

Breites Bündnis mit Magnetwirkung

Strobl warb für ein Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP. Ein breites Bündnis könne eine Magnetwirkung haben und zusammenführen, so wie Grüne und CDU in Baden-Württemberg Ökonomie und Ökologie versöhnten. Grün-Schwarz sei gut für Baden-Württemberg, er glaube, dass Jamaika gut für die Bundesrepublik wäre. Die Südwest-CDU habe die klare Erwartung, dass der CDU-Bundesvorsitzende Armin Laschet die Gespräche in diese Richtung führe. „Der Weg nach Jamaika ist weit für die Grünen“, sagte Strobl. „Aber der anstrengende Weg ist nicht immer der schlechtere.“