Es ist immer noch nicht geklärt, ob die Schienen der Strohgäubahn vor einer Lärmmessung geschmiert wurden oder nicht.

Korntal-Münchingen - Im Streit um den Lärmschutz entlang der Strohgäubahn in Korntal bleiben Thomas Herwig und seine Mitstreiter bei ihrer Meinung. Sie sind davon überzeugt, dass die Schienen vor einer Lärmmessung geschmiert worden seien, um den Lärm zu mindern. Sie werfen dem im Landratsamt ansässigen Zweckverband vor, die Messung manipuliert zu haben, die für ein Lärmgutachten notwendig gewesen ist. Das Landratsamt, das die Messungen verantwortet hat, hatte erklärt, die Gleise vorab nicht geschmiert zu haben. Damit steht weiter Aussage gegen Aussage.

 

Auf Hinweis der Anwohner hatte das Regierungspräsidium RP Stuttgart ein ergänzendes Gutachten gefordert. Denn das RP hatte zwar die Werkstatt – und den damit einhergehenden Lärm genehmigt. Aber weil die Strohgäubahn morgens derzeit von Korntal aus startet und nicht wie geplant von Heimerdingen, sind die Lärmbelastungen, die etwa durch das Rangieren vor Betriebsbeginn entstehen, in der Genehmigung nicht berücksichtigt worden. Weil daraus möglicherweise weitere Auflagen für den Betreiber entstehen können, hat das Regierungspräsidium ein weiteres Gutachten angefordert. Dafür war die neuerliche Lärmmessung erforderlich geworden. „Wir werden das Gutachten abwarten und dann dazu Stellung nehmen“, sagt der Anwohner Thomas Herwig. „Aber schon jetzt kann gesagt werden, dass durch den Zweckverband Messbedingungen geschaffen wurden, die nicht den Alltagsbedingungen entsprechen.“