Die meisten Haushaltsgeräte haben mittlerweile einen Eco-Modus, in dem sie weniger Strom verbrauchen. Wie viel damit eingespart wird, ist aber zwischen Waschmaschine, Backofen und Fernseher recht unterschiedlich. Wo sich das besonders lohnt.

Digital Desk: Philip Kearney (kea)

Wie lange kann ich mir meinen aktuellen Stromverbrauch noch leisten? Diese Frage stellen sich angesichts der Preissteigerungen in den vergangenen Wochen und Monaten immer mehr Menschen. So kam der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bei seiner jüngsten Strompreisanalyse zum Ergebnis, dass der durchschnittliche Strompreis für Haushalte im bisherigen Jahresmittel um 15,5 Prozent gegenüber 2021 gestiegen ist. Mit 37,14 Cent kostet die Kilowattstunde (kWh) knapp fünf Cent mehr als im Vorjahr. Bei einem Haushaltsverbrauch von jährlich 3500 kWh entspricht das Mehrkosten von fast 175 Euro. Wer nicht in der Lage ist, diese Zusatzsumme zu bezahlen, dem bleibt nur eine Möglichkeit: Strom sparen.

 

Viel Strom geht für Fernseher, Laptop und Smartphone drauf

Um möglichst viel Strom sparen zu können, ist es wichtig zu wissen, wofür im Haushalt am meisten Strom verbraucht wird. Nach Angaben des BDEW verbrauchen Informations- und Kommunikationstechnik – also Fernseher, Laptops, Smartphones und Co. – mit durchschnittlich 27,3 Prozent des gesamten Haushaltsverbrauchs am meisten Strom.

Am zweitmeisten Strom entfällt mit 13,1 Prozent auf die Waschmaschine und den Wäschetrockner. Dahinter folgen die Beleuchtung (12,6 Prozent), der Kühlschrank (10,7 Prozent), der Herd und der Backofen (8,9 Prozent) sowie die Spülmaschine (7,9 Prozent).

Energielabel zeigt Effizienz des Eco-Modus an

Die gute Nachricht ist, dass viele dieser Geräte über den sogenannten Eco-Modus verfügen. In diesem Modus verbrauchen die Geräte weniger Energie und verursachen damit auch weniger Kosten. Der Modus lohnt sich „für denjenigen, der wirklich sparen will“, findet Hans Bold, Geschäftsführer von Möck Haushaltsgeräte. Viele achten beim Kauf eines Haushaltsgeräts unwissentlich auf das Energiesparprogramm. Denn das auf den Geräten angebrachte Energielabel bezieht sich nicht auf den Betrieb im Standardmodus, sondern im Eco-Modus.

Die auf dem Label abgebildeten Effizienzklassen (A bis G) verraten, wie sparsam der Eco-Modus des jeweiligen Modells ist. Modelle mit der höchsten Energieeffizienz landen in Klasse A, die mit der geringsten in Klasse G. Die Klassen haben je nach Gerät einen unterschiedlichen Energieeffizienzindex. Während der Abstand zwischen zwei benachbarten Klassen bei Spülmaschinen bei zehn bis 16 Prozent liegt, beträgt er bei Fernsehgeräten 17 bis 25 Prozent. Eco-Modus ist also nicht gleich Eco-Modus. Je nach Gerät und Effizienzklasse lässt sich mit dem Energiesparprogramm also unterschiedlich viel Geld sparen.

Bei der Wäsche zahlt sich das Warten aus

Die Verbraucherorganisation Stiftung Warentest hat ermittelt, dass bei Waschmaschinen und Spülmaschinen im Eco-Modus bis zu 50 Prozent weniger Strom verbraucht wird als bei Kurzwaschprogrammen respektive Automatikprogrammen. Das entspricht einer Ersparnis von bis zu elf Cent pro Waschgang und bis zu 16 Cent pro Spülgang. Hans Bold erklärt, wie das Energiesparprogramm bei der Waschmaschine funktioniert: „Beim Eco-Modus wird die gleiche Menge Wasser bei einer niedrigeren Temperatur etwas langsamer aufgeheizt.“

Der Eco-Modus der Spülmaschine funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip. Auch hier kommt eine geringere Temperatur zum Einsatz. Gleiches gilt für den Eco-Modus beim Wäschetrockner. Durch das Einschalten des Energiesparprogramms kann beim Trockner laut dem Forum Hausgeräte, der Interessengruppe der wichtigsten Hersteller und Importeure von Haushaltsgroßgeräten, bis zu 30 Prozent Energie gespart werden. Das entspricht einer Ersparnis von bis zu 16 Cent pro Trockengang.

Eco-Modus beim Fernseher besonders stromsparend

Bei Kühlschränken ist der Wechsel in das Energiesparprogramm dagegen mit einem leichten Temperaturanstieg verbunden. Durch diesen lässt sich beispielsweise bei einer Kühl-Gefrier-Kombination mit einem Gesamtvolumen von 250 Liter und eines durchschnittlichem Jahresverbrauchs von rund 210 kWh der jährliche Stromverbrauch im Eco-Modus (Energieeffizienzklasse D) auf rund 170 kWh senken. So lassen sich im Jahr rund 15 Euro sparen.

Bei Backöfen wird im Eco-Modus die Hitzezufuhr während des Backvorgangs ab und an unterbrochen. Dadurch lässt sich den Testergebnissen der Stiftung Warentest nach zwischen zwei und fünf Prozent Strom sparen. Das entspricht bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 1,0 kWh pro Backzyklus einer Ersparnis von maximal zwei Cent. Für Kochfelder gibt es kein Energiesparprogramm.

Beim Eco-Modus der Informations- und Kommunikationstechnik spielt die Temperatur dagegen keine Rolle. Hier verändert sich im Zuge des Wechsels in das Energiesparprogramm stattdessen die Helligkeit des Bildschirms. Beim Fernseher lässt sich mit dem Eco-Modus nach Angaben des Vergleichsportals Verivox bis zu fünf Euro im Monat sparen.

Fazit: Bei durchschnittlicher Nutzung der Haushaltsgeräte winkt die größte Ersparnis beim Fernseher, der Spülmaschine, der Waschmaschine und dem Trockner. Vergleichsweise wenig Strom lässt sich beim Backofen und beim Kühlschrank sparen.

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