Das Schluchseewerk will Wasser aus dem künstlich angelegten Stausee ablassen und dazu stärker als bislang den Wasserpegel senken dürfen – sehr zum Ärger der Anlieger.

Schluchsee - Im Streit um den Wasserpegel des Schluchsees im Schwarzwald will das Regierungspräsidium Freiburg in den nächsten Wochen eine Entscheidung treffen. Geklärt werde die Frage bis spätestens Mitte März, sagte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer (parteilos) in Freiburg. Ihre Behörde werde einen Kompromiss finden, der die gegensätzlichen Interessen ausgleiche. Ziel sei es, dass die Belange des Tourismus ebenso berücksichtigt werden wie die der Stromgewinnung. Gegen die Pläne des Energieversorgers Schluchseewerk seien 250 Einwendungen eingegangen, zudem hätten sich 45 öffentliche Einrichtungen gegen sie ausgesprochen.

 

Entscheiden muss das Regierungspräsidium als Genehmigungsbehörde über einen Antrag des Schluchseewerks. Diese will zur Stromgewinnung, wie bisher auch, Wasser aus dem künstlich angelegten Stausee ablassen und dazu stärker als bislang den Wasserpegel senken dürfen.

Die seit mehr als 80 Jahren bestehende Konzession läuft im März aus, über ihre Neufassung wird seit dem vergangenen Jahr gestritten. Kommunen und Freizeitsportler machen gegen das Vorhaben mobil. Sie fürchten Nachteile für den Tourismus durch den niedrigen Wasserpegel.

Der Schluchsee ist eine der beliebtesten Ausflugs- und Touristenziele im Hochschwarzwald. Er wird mit seiner Wasserkraft seit Jahrzehnten für die Stromgewinnung genutzt, bislang ohne größere Konflikte.