Ein Areal in bester zentraler Lage von Ditzingen soll neu gestaltet werden. Im Wettstreit um die besten Ideen setzt die Kommune nicht nur auf die Überlegungen erfahrener Planer. Auch angehende Fachleute machen sich Gedanken.

Ditzingen - Was passiert auf dem Gelände der Wilhelmschule? So viel ist sicher: Das zentrale Gebäude der Grundschule steht unter Denkmalschutz und darf deshalb grundsätzlich nicht abgerissen werden. Kann es entsprechend modernisiert werden, soll es eine zentrale Bedeutung im Ort erhalten. Es sollte, so die Idee, vielleicht gar für öffentliche Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

 

Wie das Gebäude aber tatsächlich genutzt wird, ob und in welcher Form dort zusätzlich Wohnraum geschaffen wird, was im denkmalgeschützten Gebäude technisch machbar und finanziell gewollt ist, ist völlig offen. Um Ideen zu entwickeln, haben sich die Ditzinger die Unterstützung von Studenten der Hochschule für Technik in Stuttgart gesichert. Unter dem Motto „Old School. Ditzingens Neue Mitte“ befassen sich die angehenden Architekten derzeit mit dem Quartier.

Die Studenten der Fakultät Architektur und Gestaltung müssen sich dabei auch die Besonderheiten des Viertels und der Umgebung herausarbeiten, auf die Gebäude ebenso wie auf die Verkehrssituation eingehen. Zudem müssen sie die Stärken und Schwächen des Quartiers identifizieren. Die Gestaltungsideen sollten in die Diskussion im Gemeinderat einfließen, aber die Beauftragung von Fachbüros nicht ersetzen. Das stellte die Stadtverwaltung klar, als sie die Beteiligung der Studenten im Gemeinderat bekannt gab. Die Entwürfe sollen in wenigen Wochen den Stadträten präsentiert werden.

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Vor allem aus der CDU war daraufhin die Bitte geäußert worden, die Arbeiten auch entsprechend im Gemeinderat zu präsentieren und somit zu würdigen. Tatsächlich waren laut dem Rathaussprecher Jens Schmukal schon einmal Studenten an der Ortsgestaltung beteiligt. Deren Arbeiten seien aber nicht im größeren Rahmen präsentiert worden. Im Wintersemester 2014 hatten sie sich mit dem Ortsteil Schöckingen befasst.

Dieses Mal werden die Studenten von drei Dozenten betreut. Auch die Kooperation mit der Hochschule für Technik war über einen Professor zustande gekommen. Philipp Dechow lehrt einerseits an der Hochschule, ist andererseits geschäftsführender Partner des „ISA Internationalen Stadtbauatelier“. Die Planungsgruppe mit Sitz unter anderem in Stuttgart wiederum ist in Ditzingen keine Unbekannte. Das Büro hatte sich etwa 2015 mit der Erweiterung von Schöckingen befasst, dem kleinsten Stadtteil der Großen Kreisstadt.

Die Studenten werden sich in ihren Arbeiten über die Wilhelmschule auch mit der Frage befassen, was man von der jetzigen Situation übernehmen und was verändert werden soll. Sie sollen in ihren Entwürfen die Mischung zwischen öffentlichem und privatem Raum finden.