Studentin aus Ludwigsburg Harter Kampf gegen den Krebs –Spenden geben junger Frau Kraft

Nach den ersten Tagen wurde die Chemotherapie immer schwieriger. Foto: Lea Seidel

Komplikationen bei der Chemotherapie: Die vergangenen Wochen waren für Lea Seidel (23) aus Ludwigsburg hart. Doch es gibt auch gute Nachrichten.

Ludwigsburg: Anne Rheingans (afu)

Sie war optimistisch, dass sie gut durch die Chemotherapie kommt. Ihre Ärztin machte ihr Mut, dass sie während der Behandlung so fit sein würde, weiterhin Sport treiben zu können. Aber es kam anders. Hinter Lea Seidel liegen harte Wochen. Die 23-Jährige, die an der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg studiert, kämpft weiterhin gegen einen bösartigen Tumor.

 

Der 24. Juni dieses Jahres hat das Leben der Lehramtsstudentin grundlegend auf den Kopf gestellt. An diesem Tag erhielt sie die Diagnose Krebs. Auf eine Größe von sieben bis acht Zentimeter war der Tumor hinter ihrem Brustbein gewachsen. Hodgkin Lymphom nennt sich die bösartige Erkrankung des Lymphsystems.

Erster Chemozyklus war am schlimmsten

Schnell wurde klar, dass das Entfernen über eine Operation nicht infrage kommt. Zu hoch wäre das Risiko gewesen, dass größere Schäden bei dem Eingriff angerichtet werden. Nur ein befallener Lymphknoten konnte herausoperiert werden. Um den eigentlichen Tumor zu bekämpfen, begann im August die mehrstufige Chemotherapie.

„Die erste Chemo war bisher am schlimmsten“, blickt Lea Seidel zurück. Nach dem dritten Tag gingen die Beschwerden los: Die angehende Kunst- und Biologielehrerin litt unter dauerhafter Übelkeit, konnte kaum etwas essen und verlor an Gewicht.

Vor der Diagnose war die junge Studentin eine lebenslustige Frau. Foto: Lea Seidel

Ihren 23. Geburtstag wollte sie mit der Familie feiern. Doch dann kamen Fieber, Erbrechen, Schmerzen und Schwindelattacken. Ihren Geburtstag verbrachte sie daher im Bett. Sie hatte nicht einmal die Kraft, ihre Geschenke auszupacken. Schließlich musste sie in die Notaufnahme. „Durch das Antibiotikum für das Fieber habe ich meine guten Bakterien verloren und die nicht so guten Bakterien haben die überhand übernommen“, schildert sie. Eine Woche lang musste sie im Krankenhaus behandelt werden.

Komplikationen und Beschwerden

Nur zwei Tage später folgte der nächste Chemozyklus, diesmal mit besonderer Überwachung. „Die zweite Chemo lief schon deutlich besser, war aber trotzdem nicht ohne“, fasst die junge Frau zusammen. Zweimal musste sie erneut in die Notaufnahme. Sie hatte wiederum mit dem Kreislauf zu kämpfen. Die Komplikationen und Beschwerden machten es ihr nicht leicht. Es sei schwer, positiv zu bleiben, gestand sie im September auf der Videoplattform Tiktok, wo sie unter dem Namen „lela.seidel“ ihre Erlebnisse teilt.

Noch einen weiteren Chemozyklus muss Lea Seidel nun im Oktober hinter sich bringen. „Dann mal schauen, wie es weitergeht“, meint die Studentin. Doch es gibt mittlerweile gute Nachrichten: Eine medizinische Untersuchung hat ergeben, dass der Krebs in ihrem Körper nicht mehr aktiv ist. Das heißt, die Therapie hat angeschlagen. „Gleichzeitig bleibt die Angst, dass ich doch nicht ganz krebsfrei bin“, gesteht die 23-Jährige.

Während der Behandlung muss das Studium pausieren. Damit fallen für sie auch die BaFög-Einkünfte weg. Zugleich deckt die gesetzliche Krankenversicherung nicht alle durch den Krebs entstehenden Kosten komplett ab. Um sich finanziell über Wasser zu halten, hatte Lea Seidel bereits im Sommer einen Spendenaufruf gestartet. Mehr als 17.000 Euro sind bisher dadurch zusammengekommen. Zwar ist damit der Zielbetrag von 20.000 Euro noch nicht erreicht. Die Studentin freut sich aber auch so bereits über die Unterstützung. „Ich kann niemals in Worte fassen, wie sehr es mich berührt, dass so viele gespendet haben“, sagt sie voller Dankbarkeit. Dass so viele Menschen auf diesem Weg Anteil nehmen und helfen, gebe ihr viel Kraft.

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