Es tut sich was in den Kirchen: Anna-Nicole Heinrich steigt in das höchste Laienamt bei den Protestanten auf. Die Katholiken diskutieren – und halten in Deutschland unter dem Motto „Liebe gewinnt“ Segensgottesdienste für gleichgeschlechtliche Paare.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Wir träumen von einer Kirche mit hoher Beteiligung und einer immer selbstverständlich werdenden, lebendigen Feedback-Kultur.“ So steht es im Konzeptpapier namens „Ein Traum von Kirche“, das unter anderem mit einem realitätsverhafteten Fragebogen ausloten will, wo die „blinden Flecken“ in der Alltagskultur der Evangelischen Kirche in Deutschland sind. Die Frage- und Blickrichtung dabei ist eindeutig: „Du siehst was, was wir nicht wissen“, heißt es in dem Begleittext, der im Kern auf eine Initiative einer 25-jährigen Philosophiestudentin zurückgeht, die seit dem Wochenende dem Kirchenparlament der EKD als ranghöchste Laiin vorsteht: Anna-Nicole Heinrich. Sie ist der jüngste Präses in der Geschichte der Synode, und nicht nur deshalb sprach der EKD-Vorsitzende, Heinrich Bedford-Strohm, von einem „historischen Ergebnis“.