Die günstigen gesamtwirtschaftlichen Bedingungen helfen den Reichen und der Mittelschicht – nicht aber den Einkommensschwachen. So driften die Bezüge weiter auseinander, stellen Verteilungsforscher fest. Eine Mitschuld sehen sie bei der Politik.

Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Stuttgart - Der längste wirtschaftliche Aufschwung in der Geschichte der Bundesrepublik, einen stabilen Arbeitsmarkt inklusive, geht zu Ende. Eines hat er offenbar nicht bewirkt: die Schere bei den Einkommen zwischen Reichen und Armen wenigstens etwas zu schließen. Das Gegenteil ist der Fall: Die Ungleichheit befindet sich auf einem „historischen Höchststand“. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest der neue Verteilungsbericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.