Laut einer Studie empfinden die meisten Deutschen vor allem ihre Familie und ihre Freunde als Heimat. Für fast 90 Prozent der Befragten ist Heimat sehr wichtig.

Berlin - Die meisten Deutschen empfinden laut einer Studie vor allem ihre Familie und ihre Freunde als Heimat. 89 Prozent der Befragten geben in der sogenannten Vermächtnisstudie an, dass ihnen Heimat sehr wichtig sei, wie die Wochenzeitung „Die Zeit“ in einer Vorabmeldung vom Mittwoch berichtete. Dabei nannten acht von zehn Teilnehmern Familie oder Lebenspartner, mehr als zwei Drittel Freunde und Bekannte.

 

Knapp 60 Prozent nennen Deutschland als Heimat

Nur 59 Prozent nannten Deutschland als Heimat. Fast die Hälfte der Befragten nannten eine Kultur, die sie mit anderen Menschen teilen. Für rund zwei Drittel ist Heimat demnach mit Erinnerungen aus Kindheit und Jugend verbunden. Nicht einmal jeder fünfte Befragte gab an, Religion löse Heimatgefühle aus.

Dabei gab es nur geringfügige Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Der Aussage „Deutschland, mein Land“ stimmten 54 Prozent der Befragten mit Migrationshintergrund zu, bei Menschen ohne Migrationshintergrund 62 Prozent.

Religion hat geringsten Stellenwert beim Heimatverständnis

Auch bei den Befragten mit Migrationshintergrund hatte Religion den geringsten Stellenwert beim Heimatverständnis. Dagegen war die Muttersprache für sie weniger relevant als für Menschen ohne Migrationshintergrund.

Das Sozialforschungsinstitut Infas hatte für die Studie in Kooperation mit der „Zeit“ und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung zwischen Mai und September 2018 in Deutschland 2070 Menschen in Einzelinterviews befragt.