Eine neue Studie gibt Aufschluss über Integrationserfolge von Aussiedlern. Auch politische Präferenzen werden dabei sichtbar.

Migrationsforscher bewerten die Integrationserfolge von Aussiedlern auf dem Arbeitsmarkt und im Bildungssystem insgesamt positiv. Eine am Donnerstag veröffentlichte Studie weist allerdings auf Unterschiede zwischen den Aussiedlern der 1980-er Jahre hin, die etwa aus Polen und Rumänien kamen, und den Spätaussiedlern, die seit Beginn der 1990-er Jahre aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland übersiedelten. Letztere hätten oft keine Berufsausbildung und ihr Pro-Kopf-Einkommen sei niedriger, heißt es in der Studie, die das Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) gemeinsam mit dem Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) erstellt hat. Zudem seien sie relativ häufig von Altersarmut bedroht.

 

Die Aussiedler und Spätaussiedler seien insgesamt „eher konservativ eingestellt“ und favorisierten häufig die Unionsparteien. Mit einer Zustimmung von rund zwölf Prozent neigten sie zudem verglichen mit anderen Zugewanderten häufiger zur rechtspopulistischen AfD. „Zugleich tendieren sie wesentlich stärker als andere Bevölkerungsgruppen zur Linkspartei“, heißt es in der Studie weiter.

4,6 Millionen Zuwanderer registriert

Zwischen 1950 und 2020 hat das Bundesverwaltungsamt den Zuzug von etwa 4,6 Millionen Menschen registriert, die der Gruppe der Aussiedler (bis 1992) und Spätaussiedler (ab 1993) zugerechnet werden. Da diese als „deutsche Volkszugehörige“ betrachtet werden, erhalten sie - im Gegensatz zu anderen Zuwanderern - unmittelbar die deutsche Staatsangehörigkeit. Dennoch stellten sich ihnen vielfach die gleichen Herausforderungen bei der Integration und Teilhabe, mit denen andere Zuwanderer konfrontiert seien, stellten die Integrationsforscher fest.

Für die Analysen der Studie wurden verschiedene Datensätze ausgewertet, darunter eine Sonderauswertung des Mikrozensus von 2019 sowie das SVR-Integrationsbarometer aus den Jahren 2018 und 2020.