Laut einer Studie, die sich mit gesellschaftlichem Zusammenhalt beschäftigt, glauben 30 Prozent an eine Erhöhung der Corona-Krise durch die Regierung. Gleichzeitig bekommt die Regierung für das Krisenmanagement gute Noten.
Berlin - Knapp ein Drittel der Menschen in Deutschland glaubt einer Studie zufolge, dass die Regierung bei der Bewältigung der Corona-Krise eigene Interessen verfolgt. „30 Prozent der Menschen in Deutschland glauben, dass die Regierung die Corona-Krise größer aussehen lässt als sie ist, um eigene Pläne durchzusetzen“, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung der überparteilichen Organisation „More in Common“, die sich mit dem Thema des gesellschaftlichen Zusammenhalts beschäftigt. Dafür wurden im Juli 2020 vom Meinungsforschungsinstitut Kantar mehr als 2000 Menschen in Deutschland befragt.
Gleichzeitig bekommt die Bundesregierung den Angaben zufolge für ihre Krisenpolitik gute Noten. Rund 70 Prozent der Menschen nehmen die Krisenpolitik der Bundesregierung „eher als demokratisch denn als undemokratisch, eher als fair denn als unfair, eher als kompetent denn inkompetent wahr“, hieß es in der Studie.
Die Gesellschaft drohe aber durch die Corona-Pandemie weiter auseinanderzudriften. Die gesellschaftliche Kompromissbereitschaft hat der Studie zufolge während der Krise abgenommen: War 2019 noch eine Mehrheit der Menschen bereit zu einem Kompromiss mit Andersdenkenden, so sind in der Corona-Krise nur noch 45 Prozent der Befragten kompromissbereit, wie „More in Common“ mitteilte. Außerdem werde die Krise von den Menschen in Deutschland sehr unterschiedlich erlebt und bewertet. Zwar fänden 73 Prozent der Befragten, dass Covid-19 gezeigt habe, „dass das Land im Ernstfall zusammenhält“. Allerdings stimmten dieser Aussage vor allem die Menschen zu, die vor der Krise bereits zufrieden waren.