Marktforscher schauen in einer vom Discounter Penny in Auftrag gegebenen Untersuchung in die Einkaufskörbe und stellen fest: die Bayern essen am meisten Wurst, die Baden-Württemberger am meisten Spätzle und die Westfalen am meisten Mayo.

Stuttgart - Früher haben Discounter einfach nur preiswerte Lebensmittel verkauft, heute ist die Welt um einiges komplizierter geworden. Längst gibt es Coca-Cola auch bei Lidl & Co., demnächst sogar in grünen Dosen. Dafür hat Real jüngst eine eigene Superbillig-Linie entwickelt (Slogan: „Ohne Schnickschnack, ohne teuer“) und damit eine Preisschlacht mit dem Discount-Platzhirsch Aldi angezettelt. Die großen Handelsketten begründen ihre Tiefpreispolitik gerne damit, dass man sich doch nur den Ansprüchen und Bedürfnissen der Kunden anpasse – Stichwort „Geiz ist geil“.

 

Die größten Schnäppchenjäger

Wie die deutschen Konsumenten tatsächlich ticken, hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) nun im Auftrag des Discounters Penny untersucht. Die Ergebnisse geben einen Einblick in die Einkaufskörbe der Republik, die durchschnittlich für 3425 Euro pro Jahr mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs gefüllt werden. Die größten Schnäppchenjäger sind demnach nicht etwa die Schwaben – böses Klischee –, sondern die Menschen in Nordrhein-Westfalen. Sie sind auch diejenigen, die bundesweit den geringsten Wert auf Markenartikel und Bioprodukte legen. Eine Erklärung liefert die Studie dafür ebenso wenig wie für die Tatsache, dass der Westfale im Vergleich das meiste Geld für Mayonnaise und Remoulade ausgibt, nämlich 7,75 Euro pro Jahr und Kopf. Die Baden-Württemberger geben – wer hätte das gedacht – mehr als alle anderen für Spätzle und sonstige Teigwaren aus (43 Euro).

Die bayerischen Wurstkönige

Über die Bayern fördert die Untersuchung Erstaunliches zu Tage. Sie landen nur auf dem sechsten Platz beim Biererwerb (120 Euro), weit hinter den Sachsen, die in dieser Produktgruppe mit 145 Euro führend sind. Vielleicht trinken die Bayern ihre Maß auch einfach nur lieber im Biergarten als auf dem Sofa. Trösten dürfen sie sich mit dem Titel „Wurstkönige“. Der GfK zufolge ist Wurst ohnehin das Lebensmittel, für das am meisten Geld ausgegeben wird. Die Bayern liegen mit 372 Euro noch einmal deutlich über dem Durchschnitt (306 Euro) und Welten vor dem Schlusslicht Berlin (224 Euro). Die cleversten Einkäufer sind die Hessen knapp vor den Bremern, das besagt der sogenannte Einkaufs-IQ zu Wissen um Qualität und Wert von Lebensmitteln. Männer und Frauen schneiden in dieser heiklen Kategorie übrigens gleich ab.