Immer mehr - junge Menschen gelten als medien- oder internetsüchtig – das ist das Ergebnis einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Aber ab wann gilt man als süchtig?

Berlin/Baden-Baden - Junge Menschen in Deutschland gelten einer Studie zufolge zunehmend als medien- oder internetsüchtig. Aktuell habe fast ein Drittel (30,4 Prozent) der Zwölf- bis 17-Jährigen ein problematisches Mediennutzungsverhalten, heißt es in der Erhebung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, über die der SWR am Dienstag berichtete. Das bedeute zum Beispiel, dass sie nicht vom Handy oder Computer lassen könnten oder sich ihre Gedanken immer wieder darum drehten. Vor fünf Jahren galt das nur jeden fünften Jugendlichen (21,7 Prozent), wie es hieß. Die Zahlen der Bundeszentrale beziehen sich dem Bericht zufolge auf das Jahr 2019 - die Corona-Zeit war also nicht mit einbezogen.

 

Auch die Zahl der Jugendlichen, die eine sogenannte internet- oder computerspielbezogene Störung haben, stieg den Angaben nach - von 5,7 Prozent (2015) auf 7,6 Prozent (2019). Bei jungen Erwachsenen werde das Problem der Medien- und Internetsucht ebenfalls größer. 23 Prozent der 18- bis 25-jährigen hätten ein problematisches Nutzungsverhalten. Befragt wurden 7.000 Menschen im Alter zwischen zwölf und 25 Jahren.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig (CSU), sagte laut SWR, Medien- und Internetabhängigkeit sei die Droge der Zukunft. Junge Menschen müssten wissen, wann sie auch mal offline sein sollten. Ludwig kündigte eine Kampagne zu dem Problem an.