Nach dem Absturz Baden-Württembergs in der jüngsten Schulstudie berät das Kabinett mit Bildungsexperten über Konsequenzen. Konkrete Vorschläge sollen das desaströse Studien-Ergebnis in Zukunft wieder verbessern.

Stuttgart - Nachdem in der Studie des Instituts für Qualität im Bildungswesen (IQB) die Schüler aus Baden-Württemberg nur auf den hinteren Rängen lagen, soll nun über Konsequenzen beraten werden. Am Montagabend kommt die Regierung dazu in einer Sondersitzung zusammen, wie am Donnerstag aus Regierungskreisen zu erfahren war. Zuvor hatten „Südwest Presse“ und „Badische Zeitung“ berichtet. In der Kabinettsrunde im Staatsministerium werden unter anderem der Tübinger Bildungsforscher Ulrich Trautwein und der Heidelberger Erziehungswissenschaftler Albrecht Wacker erwartet. Fachleute schlagen vor, die Lehrerausbildung zu verbessern und ein Lesetrainingsprogramm einzuführen, wie aus Empfehlungen hervorgeht, die die CDU-Landtagsfraktion bei Experten einholte.

 

Auf Defizite durchleuchten

Nach der Studie des Instituts für Qualität im Bildungswesen (IQB) sackte der einstige Primus Baden-Württemberg im Ländervergleich auf hintere Ränge ab: Von Platz 2 im Fach Deutsch beim Zuhören rutschten die Neuntklässler im Land auf Platz 14, beim Lesen von Platz 3 auf Platz 13 und bei der Orthografie vom zweiten auf den zehnten Rang. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte im November angekündigt, dass Experten das Schulsystem auf Defizite durchleuchten sollen.