Deutschland wird nicht Europameister, denn Frankreich holt den Titel im Finale gegen England. Das sagen zumindest Ökonomen der italienischen Großbank UniCredit.

Berlin - Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft um ihren Kapitän Bastian Schweinsteiger kann einer Studie zufolge ihre Hoffnung auf den EM-Titel begraben. Der Weltmeister werde bei dem am Freitag beginnenden Turnier im Halbfinale ausscheiden, sagen die Ökonomen der italienischen Großbank UniCredit in ihrer am Dienstag veröffentlichten Analyse „European Football Championship 2016 in France“ voraus. Den Titel gewinnt demnach Gastgeber Frankreich, der sich im Finale gegen England durchsetzen werde. „Frankreich wird Europameister“, sagte UniCredit-Ökonom Tobias Rühl. „Neben der erfolgreichen Jugendarbeit deutet vor allem der Heimvorteil darauf hin.“

 

Modell mit vier Variablen

Die Prognose fußt auf einem ökonometrischen Modell: Die UniCredit-Volkswirte haben dabei alle 24 teilnehmenden Länder untersucht. Ihr Modell besteht aus vier Variablen: dem Abschneiden der U17- und U19-Nationalmannschaften bei vergangenen Junioren-Turnieren, dem Heimvorteil Frankreichs, der Fußballbegeisterung jedes jeweiligen Landes sowie dem Abschneiden bei der vorigen EM. Vor zwei Jahren wurde das Modell bei der Fußball-WM 2014 bereits eingesetzt: drei der vier Halbfinalisten wurden von UniCredit korrekt prognostiziert: Deutschland, Brasilien und Argentinien. Lediglich die Niederlande hatten die Volkswirte nicht auf dem Zettel. Allerdings tippten sie auf Gastgeber Brasilien als Weltmeister, dem DFB-Team trauten sie nur Platz vier zu.

Aber auch die Analysten von Goldman Sachs sagen Deutschland diesmal ein Scheitern im Halbfinale voraus. Sie rechnen ebenfalls mit einem Finalsieg Frankreichs - allerdings nicht gegen England, sondern gegen Spanien. Die Analyse der US-Bank stützt sich unter anderem auf die Ergebnisse aus 4719 Länderspielen seit 1958.