Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung bescheinigt Fortschritte bei der Integration der Muslime in Deutschland. Doch es bleibt noch ein weiter Weg zu gehen, meint unser Autor Armin Käfer.
Stuttgart - Wie vertragen sich Deutschland und der Islam? Seit der Kurzzeitpräsident Christian Wulff den Anspruch formulierte, dass Muslime auch irgendwie dazugehörten zum Volk der Bundesbürger, sind sieben Jahre vergangen. Nun hat die Bertelsmann-Stiftung überprüft, welche Fortschritte bei der Integration zu verzeichnen sind. Da gibt es Licht- und Schattenseiten: Es mag für eine gelingende Integration sprechen, dass die meisten Muslime einen Job haben, von einer engen Verbundenheit mit ihrer zweiten Heimat schwärmen und die Demokratie nach eigenem Bekunden für eine gute Regierungsform halten.
Gleichwohl treffen sie in ihrer Nachbarschaft auf Skepsis. Die nährt sich wohl aus dem Umstand, dass Nachrichten von Anschlägen bei uns zum Alltag gehören, bei denen die Täter den Namen Allahs im Munde führen. Wie sich Muslime dazu verhalten und was der Islam zum Islamismus beiträgt, ist noch nicht zu Ende diskutiert. Das Verständnis, welche Kleidungsstücke in einer säkularen Gesellschaft befremdlich wirken und wie viele Gebetspausen einem Arbeitgeber noch zumutbar sind, ist ebenfalls ausbaufähig. Solange nur 73 Prozent und nicht alle hier lebenden Muslimkinder Deutsch als Umgangssprache bevorzugen, gibt es auf dem Weg zur Integration noch eine längere Etappe zu bewältigen.